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Aktuell - Kärnten
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Diskussion um Kärntner Brauchtum

Schappen trotz Corona?

Kärnten – Seit dem 26. Dezember befindet sich Österreich wieder im harten Lockdown. Auch der morgige Tag der Unschuldigen Kinder ist davon betroffen. Der Kärntner Brauch des Schappens müsste demnach also ausfallen. Darüber wird nun heftig diskutiert. Mehrere Freiheitliche Politiker stellen klar: "Die Kinder sind bei mir auch heuer herzlich willkommen."

 3 Minuten Lesezeit (446 Wörter)

„Frisch und g’sund, frisch und g’sund, lang leben und g’sund bleiben und a glücklichs Neujahr!“ – diese Wünsche bringen Kinder jährlich am 28. Dezember von Haus zu Haus. Für gewöhnlich gibt es dabei auch ein paar “Schläge mit Tannenzweigen” für die Erwachsenen. “Schappen” nennt sich dieser Kärntner Brauch, der den Kindern Jahr für Jahr viel Freude bringt.

“Schapper-Kinder sind auch heuer herzlich willkommen”

Doch seit dem 26. Dezember befindet sich Österreich wieder in einem harten Lockdown. Für die Bevölkerung gelten viele Einschränkungen. Auch der Brauch des Schappens ist davon betroffen. Wenn es nach dem Villacher Stadtrat Erwin Baumann (FPÖ) geht, solle dies allerdings heuer nicht verboten werden. “Ich gehe davon aus, dass die Covid-19-Ausnahmeregelung für Sternsinger auch für die „unschuldigen Kinder“ gilt, die morgen traditionell von Haus zu Haus gehen, um die Erwachsenen je nach Kärntner Tal zu „schappen“ oder zu „pisnen“ und ein gutes neues Jahr zu wünschen. Es wäre ja wirklich völlig unverständlich, wenn die Corona-Maßnahmen der türkis-grünen Bundesregierung auch diesen liebenswürdigen Brauch verbieten würden. Bei mir sind die „Schapper“-Kinder jedenfalls herzlich willkommen”, so Baumann gegenüber 5 Minuten.

“Nehmt den Kindern nicht die Freude”

Diese Meinung teilt auch Wernbergs FPÖ-Chef Markus di Bernardo. “Grundsätzlich sehe ich darin kein Problem. Wenn Nikolaus Besuche und Sternsinger unter gewissen Voraussetzungen erlaubt sind, warum soll das Schappen dann verboten werden? Bei mir sind alle Kinder heuer zum “Schappen” herzlich willkommen. Kinder mussten im heurigen Jahr schon auf so viel verzichten. Da sollte man ihnen nicht auch noch diese Tradition nehmen, auf die sich viele bereits freuen”, findet di Bernardo. Seiner Meinung nach solle jeder für sich selbst entscheiden, ob dieser Brauch heuer ausgeübt wird. “Eltern wissen am besten, was sie ihren Kindern gefahrlos zumuten können. Meiner Meinung nach wäre es nicht problematisch, wenn die Kinder von Haus zu Haus gehen. Es kommt dabei zu keinen großen Menschenansammlungen”, so der Freiheitliche abschließend.

“Brauchtum muss gelebt werden”

Gernot Oberzaucher, FPÖ Vizebürgermeister der Gemeinde Ferndorf, spricht sich ebenfalls positiv für das Schappen aus. “An alle Kinder! Ihr seid bei mir am 28. Dezember herzlich willkommen. Kärntner Brauchtum muss gelebt werden”, findet Oberzaucher. Auch er sieht dabei keinerlei Gefahren. “Immerhin ist auch der Wintersport in den Schigebieten erlaubt, hier kommt es zu deutlich größeren Menschenansammlungen. Die Kinder sind höchstens ein paar Minuten bei jedem Haus und müssen noch nicht mal herein kommen”, so Oberzaucher gegenüber 5 Minuten.