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Aktuell - Kärnten
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Im Dezember 2020

Heftiges Wetter: Einige Rekorde wurden in Kärnten gebrochen

Kärnten – Der Dezember war in Kärnten sehr wettermäßig sehr turbulent. Eine Auswertung des ZAMG zeigt: Es war einer der 35 wärmsten Dezember der Messgeschichte. In Oberkärnten und Osttirol gab es teilweise neue Niederschlags- und Schneerekorde.

 3 Minuten Lesezeit (434 Wörter)

Im Dezember 2020 dominierten Wetterlagen, bei denen aus dem Mittelmeer-Raum feuchte Luftmassen nach Österreich strömten. Die Alpen wirkten dabei wie eine Staumauer: An der Südseite der Alpen staute sich die feuchte Luft und in einigen Regionen kamen extreme Regen- und Schneemengen zusammen. Nördlich der Alpen verlief der Dezember hingegen relativ trocken.

Trübster und sonnenärmster Dezember seit 2002

Die vielen Süd- und Südwestwetterlagen sorgten auch für einen relativ milden Monat. Es war der trübste und sonnenärmste Dezember seit dem Jahr 2002. Bis zum Weihnachtsfest summierte sich österreichweit nur etwa 50 Prozent der Sonnenscheindauer eines durchschnittlichen Dezembers. Bis zum Monatsende hatte sich dieser Wert immerhin noch auf ein Defizit von 25 Prozent verbessert

Die Schneerekorde

Ein Großteil der enormen Niederschlagsmengen, die in Osttirol und Kärnten gefallen sind, kam als Schnee herunter. Dementsprechend waren auch die Schneemengen gewaltig und es gab auch hier neue Stationsrekorde für den Dezember. Die mittleren Neuschneehöhen wurden hier an vielen Wetterstationen um das 3- bis 6-fache überschritten. In den tieferen und weiter östlich gelegenen Teilen Kärntens summierte sich immerhin noch die 2- bis 3-fache Neuschneemenge eines durchschnittlichen Dezembers.

Die Rekorde

  • Lienz: 182 cm Neuschneesumme im Dezember 2020, alter Rekord 167 cm im Dezember 2008, Messungen seit 1971
  • St. Jakob: 211 cm, 164 cm 2008, Messungen seit 1981
  • Virgen: 225 cm, 145 cm 2008, Messungen seit 1992
  • Kötschach-Mauthen: 245 cm, 202 cm 2008, Messungen seit 1987
  • Villach: 100 cm, 75 cm 1994, Messungen seit 1983.

Die Niederschlagsrekorde

Neben der Niederschlagsmenge (Summe der Wassermenge aus Regen und Schnee) waren auch die Schneemengen im Süden Österreichs stellenweise im Rekordbereich für einen Dezember. So erreichte die Summe der täglichen Neuschneemenge in Kötschach-Mauthen 245 Zentimeter. Das liegt deutlich über dem bisherigen Dezember-Rekord von 202 Zentimeter im Jahr 2008. In Villach lag die Neuschneesumme im Dezember 2020 bei 100 Zentimeter und übertraf damit deutlich den Rekord aus dem Jahr 1994 von 75 Zentimeter.

Die Rekorde

  • Dellach: 400mm im Dezember 2020, alter Rekord 197 mm im Dez. 2008, Messungen seit 1962
  • Döllach: 357 mm 2020, 181 mm 1954, seit 1926
  • Kornat: 527 mm 2020, 367 mm 1960, seit 1871
  • Kötschach-Mauthen: 470 mm 2020, 252 mm 2008 seit 1987
  • Lienz: 445 mm 2020, 227 mm 1916, seit 1854
  • Obervellach: 303 mm 2020, 161 mm 2008 seit 1970
  • Millstatt: 198 mm 2020, 179 mm 1960, seit 1972

In Lienz noch nie so viel Niederschlag in einem Monat

„Vor allem in Osttirol und in Oberkärnten fiel die drei- bis knapp neunfache Niederschlagsmenge eines durchschnittlichen Dezembers”, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), „an einigen Messorten gab es neue Dezemberrekorde, wie zum Beispiel in Millstatt, Döllach, Obervellach, Kornat, Kötschach-Mauthen, Dellach/Drautal und in Lienz. In Lienz war es nicht nur ein Dezember-Rekord, sondern überhaupt die größte Niederschlagsmenge, die hier innerhalb eines Monats gemessen wurde. Die Messreihe geht bis ins Jahr 1854 zurück”.