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Wirtschaft - Kärnten
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Josef Petritsch von der WK:

Tourismus: “Wir sind mit unserer Geduld am Ende”

Kärnten – Großer Unmut über die Blockade im Parlament für das „Freitesten“ und den dadurch verlängerten Lockdown herrscht bei Kärntens Tourismus: Nachdem bereits die Vorbereitungen für die Wiedereröffnung auf Hochtouren liefen, müssen die Betriebe nun wieder – für unbestimmte Zeit - warten.

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„Wir haben in den vergangenen Monaten viel Nachsicht und Flexibilität bewiesen. Jetzt sind wir aber mit unserer Geduld am Ende“, fasst Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, die Stimmung in Kärntens Tourismus zusammen. Es gehe dabei nicht nur um diese eine Woche, um die der Lockdown verlängert wurde, sondern auch darum, wie dies geschah. Entschieden wurde nicht auf Basis von Zahlen und Fakten sowie einer durchdachten Strategie, sondern aufgrund von Parteipolitik.

Wirtschaft fordert klare Strategie ein

Die Angst vor einem Totalausfall der Wintersaison wächst – und damit auch die Frustration bei Unternehmern und Mitarbeitern. Zusätzlich sorgt der fehlende Fahrplan für das Wiederaufsperren für enorme Unsicherheit, sagt Stefan Sternad, Obmann der WK-Fachgruppe Gastronomie: „Viele Unternehmerinnen und Unternehmer wenden sich an uns und sagen: ‚Wir wissen nicht, wie es nun weitergehen soll. Dürfen wir unsere Betriebe im Jänner überhaupt noch aufsperren und unsere Mitarbeiter beschäftigen? Wie soll es danach weitergehen? Welche Regelungen werden gelten?‘“

Fachkräfte-Krise durch Lockdowns

Wenn sich nicht schnell etwas ändert, werden außerdem langfristig negative Auswirkungen für den touristischen Arbeitsmarkt befürchtet. Da nach wie vor unklar ist, wann Tourismusbetriebe tatsächlich wieder öffnen dürfen, und da Kurzarbeit nur für Mitarbeiter gilt, die bereits im Betrieb beschäftigt waren, können keine neuen Dienstverhältnisse eingegangen werden, erklärt Petritsch: „Einerseits wird dadurch die Arbeitslosigkeit weiter massiv steigen. Andererseits geben wir zu bedenken, dass gute Tourismusfachkräfte nach dem Lockdown nicht mehr verfügbar sein könnten, weil sie in der Zwischenzeit in andere Branchen gewechselt sind.“ Die Lehrlingsausbildung werde damit vor eine schier unlösbare Aufgabe gestellt: In geschlossenen Betrieben können die Fachkräfte von morgen nicht ausgebildet werden. Jugendliche, die sich bereits für eine Tourismuslehre entschieden hatten, gehen nun notgedrungen in andere Branchen.