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Leben - Klagenfurt
Frisör Armin Messier hofft ab Montag trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf einen vollen Salon. / Archivbild: Foto wurde vor Beginn der Corona Pandemie aufgenommen.
Frisör Armin Messier hofft ab Montag trotz schwieriger Rahmenbedingungen auf einen vollen Salon. / Archivbild: Foto wurde vor Beginn der Corona Pandemie aufgenommen. © Messier

Probleme bei Friseurbesuch

Ärger um Corona-Testpflicht: “Ein Frisör ist kein Polizist”

Klagenfurt – Nach langen Wochen ist es am 8. Feber endlich soweit: Handel und körpernahe Dienstleister dürfen wieder öffnen. Allerdings nur unter strengen Auflagen. Vor allem das sogenannte „Reintesten“ sorgt für Unmut. Wir haben mit dem Klagenfurter Frisör Armin Messier darüber gesprochen, was die aktuelle Situation für ihn bedeutet.

 3 Minuten Lesezeit (396 Wörter) | Änderung am 04.02.2021 - 14.53 Uhr

Von Christine Jeremias: Ein paar Tage noch und dann gibt es wieder die Möglichkeit, sich von der Lockdown-Mähne zu verabschieden. Vorausgesetzt, man kann einen negativen Antigen- oder PCR-Test vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist. Und genau hier fangen die Probleme an.

Terminschwierigkeiten und Schwarzarbeit

Für Armin Messier, Chef von Coiffeur Messier, hat die neue Regelung nicht nur einen Haken. „Auf den ersten Blick ist es natürlich positiv, dass wir endlich wieder arbeiten dürfen, die Frage ist allerdings, wie das alles funktionieren soll. Bei fast allen Frisören muss man einen Termin vereinbaren, den Corona-Test gibt es auch nur mit Termin – das zu koordinieren wird sicher nicht immer klappen. Ganz abgesehen davon, dass sich bestimmt nicht jeder Bürger quasi zum Testen zwingen lassen will“, kritisiert der Klagenfurter. Zu befürchten sei außerdem, dass durch die neuen Auflagen indirekt die Schwarzarbeit gefördert wird, denn wer an der Steuer vorbei arbeitet, wird wohl auch kaum einen negativen Test verlangen.

„Bin ja kein Polizist“

Was für alle körpernahen Dienstleister zusätzliche Komplikationen mit sich bringen könnte, ist die Kontrolle der Antigen- bzw PCR-Tests. „Wie soll ich als Salonbetreiber denn wissen, ob die Kunden nicht vielleicht den Test eines Freundes vorzeigen? Ich habe keine rechtliche Handhabe, um eine Ausweiskontrolle durchzuführen, ich bin ja kein Polizist. Und einen Kunden ohne Ausweis wegschicken zu müssen, ist nicht gerade geschäftsfördernd. Sollte aber bei einer tatsächlichen Polizeikontrolle festgestellt werden, dass ein Test gefälscht ist, drohen Kunden und Frisör hohe Strafen“, ist Messier verärgert.

Hoffnung auf Umsatz

Aufsperren wird Armin Messier seinen Salon aber auf jeden Fall – in der kommenden Woche ausnahmsweise auch am Montag – immerhin gibt es ab 8. Feber auch keine staatliche Förderung mehr. „Wir alle hoffen natürlich auf einen guten Umsatz, auch wenn uns die Regierung die Arbeit wirklich schwer macht. Maskenpflicht und die Quadratmeterregelungen finde ich weit weniger problematisch als die Testpflicht. Einen kleinen Vorteil habe ich mit meinem Salon aber: wir arbeiten schon immer ohne Terminvergabe, das heißt, man kann einfach vorbeikommen. So kommt sicher jeder mit Covid-Test innerhalb von 48 Stunden zu einer neuen Frisur“, ist Messier trotz allem vorsichtig optimistisch. Zu tun gäbe es sicher genug – nach mindestens sechs Wochen hätten wohl die meisten Frisuren ein wenig Zuwendung nötig.