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Wirtschaft - Klagenfurt
© Bettina Nikolic

Ärger um Testregelung

Friseurin sauer: “Wenige Kunden wegen fehlender Testmöglichkeit”

Klagenfurt – Die anfängliche Freude über die langersehnte Öffnung der körpernahen Dienstleister wie Frisöre war nur von kurzer Dauer. Der große Haken sind die für den Frisörbesuch nötigen Tests, gibt es doch zu wenig Termine. Gabriele Steiner, Inhaberin vom Friseur Prestige, fordert die Schaffung von mehr Testkapazitäten.

 3 Minuten Lesezeit (435 Wörter) | Änderung am 09.02.2021 - 21.12 Uhr

Von Christine Jeremias. Nach sechs Wochen Lockdown haben sich viele schon auf eine neue Frisur gefreut und müssen den langersehnten Termin dann doch wieder absagen: denn zum nötigen PCR-Test zu kommen, ist gar nicht so einfach. Die Apotheken sind überlastet und auch bei den Teststraßen gibt es lange Wartezeiten. Genau das stößt Frisörin Gabriele Steiner sauer auf: „Wir sind ja gerne bereit, alle nötigen Maßnahmen mitzutragen, aber dann müssen auch die Voraussetzungen dafür geschaffen werden!“

Kunden müssen Frisör-Termine wieder absagen

Die Inhaberin des Salons Prestige versteht nicht, warum während des Lockdowns nicht entsprechende Vorbereitungen getroffen wurden. „Die neuen Regelungen werden immer erst sehr kurzfristig bekannt gegeben, zugleich fehlt für eine optimale Umsetzung aber die nötige Infrastruktur. Man hat das Gefühl, dass die Regierung vom echten Leben wenig Ahnung hat“, macht sie ihrem Ärger Luft. Diese Woche ist der Salon zwar echt gut ausgelastet, dennoch sind die Leute eher verhalten, wenn es darum geht, einen Termin zu vereinbaren.

Kein Vergleich zur letzten Öffnung

Mit der Situation nach dem letzten Lockdown kann man die jetzige Öffnung überhaupt nicht vergleichen. „Damals wurden wir von Kunden förmlich überrannt, es war toll, so viel zu tun zu haben. Jetzt würden viele ja gerne kommen, scheitern aber an der Möglichkeit zum Testen. Es wird uns Frisören wirklich schwer gemacht, endlich wieder genug Umsatz zu erzielen. Ich habe mit vielen Kollegen gesprochen – es geht allen gleich“, berichtet Steiner. Problematisch sieht sie die Regelungen vor allem auch für ältere Menschen. „Es ist doch einem alten Menschen nicht zumutbar, erst zur Teststation zu fahren, dort vielleicht lange anstehen zu müssen und dann erst zum Frisör zu können. Es gäbe wirklich noch Nachbesserungsbedarf“, sieht die Frisörin die Regierung in der Pflicht zu handeln. Was vielen in der Branche zusätzlich zu schaffen macht, ist die Zunahme der Schwarzarbeit:  Wer keinen Testtermin bekommt, versucht eben auf andere Weise zu einer neuen Frisur zu kommen.

Frisöre brauchen jetzt Unterstützung

Aufgeben kommt für Steiner aber trotz aller Schwierigkeiten auf keinen Fall in Frage. „Wir geben unser Bestes und tragen alle Maßnahmen mit. Man kann sich beim Frisörbesuch also sicher fühlen. Die Unterstützung durch unsere Kunden ist toll, dennoch würde ich mich von der Regierung besser durchdachte Regelungen erwarten“, sagt Gabriele Steiner. An alle Haarschneidewilligen könne man nur appellieren, einen offiziellen Termin beim Frisör zu machen und nicht auf Schwarzarbeit auszuweichen, denn gerade jetzt brauchen die Salons Unterstützung.

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