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Leben - Villach
© Montage: 5min.at & Pexels

Trotz ärztlichem Attest

Junge Mutter musste Atrio ver­lassen: “Weil ich keine FFP2 Maske trug”

Villach – Das Posting einer Villacherin sorgt derzeit für Wirbel. Obwohl sie aus gesundheitlichen Gründen von der FFP2-Maskenpflicht befreit ist, wurde sie von mehreren Mitarbeitern aufgefordert, das Atrio zu verlassen. Und sie ist nicht die einzige.

 4 Minuten Lesezeit (504 Wörter) | Änderung am 12.02.2021 - 14.08 Uhr

Erst vor kurzem berichteten wir euch von der strengen FFP2 Masken-Pflicht bei IKEA. Daraufhin meldeten sich weitere 5 Minuten Leserinnen bei uns. Lea B.* war am Dienstag, dem 9. Feber 2021, mit ihrem acht Monate alten Sohn im Atrio in Villach, um dort Säuglingsnahrung für den Kleinen einzukaufen. Wie gewohnt, war sie dabei ohne FFP2-Maske unterwegs, da die junge Mutter von der Maskenpflicht befreit wurde. B. kann diesbezüglich auch ein ärztliches Attest vorweisen. “Ich war ungefähr eine Stunde im Geschäft unterwegs, als mich plötzlich ein netter Mitarbeiter angesprochen hat”, erzählt sie 5 Minuten. Dieser wies sie darauf hin, dass sie trotz der Maskenbefreiung das Center verlassen müsse, wenn sie keine FFP2-Maske aufsetzt.

“Keine Ausnahmen bei der Maskenpflicht”

“Viele Menschen reagieren verängstigt und unsicher auf Menschen ohne Maske in geschlossenen Räumen”, erklärt Atrio-Center-Manager Richard Oswald der Leserin. Aus diesem Grund werden in dem Einkaufszentrum keine Ausnahmen bei der FFP2-Masken-Pflicht mehr gemacht. Auch werde so das Ansteckungsrisiko für die Besucher auf ein absolutes Minimum reduziert. Oswald weiter: “Es tut mir leid, dass [sie] aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen [kann]”, er bittet B. aber dennoch um Verständnis für die aktuelle Situation.

Doch die Geschichte geht weiter

“Im ersten Moment fehlten mir wirklich die Worte”, betonte die junge Mutter. Nichtsdestotrotz machte sie sich auf dem Weg zum Lift. Bevor sie das Atrio verließ, wollte sie jedoch noch kurz den Wickelraum aufsuchen. “Die wurde die Türe aufgerissen und zwei Securitys platzen in den Wickelraum.” Dazu schreibt der Center Manager der Kundin: “Ich entschuldige mich für das Fehlverhalten der Security Mitarbeiter.” Er habe den Sachverhalt bereits an die Geschäftsleitung der Firma weitergeleitet und die Mitarbeiter hätten daraufhin eine Abmahnung erhalten. B. postete ihre Geschichte auch auf Facebook. Das Posting wurde bereits mehr als 1000 Mal geteilt.

Nicht der einzige Vorfall

Auch ein Lehrling aus einem Betrieb im Atrio berichtete 5 Minuten von Problemen rund um die FFP2-Maskenpflicht. “Ich habe aufgrund von gesundheitlichen Problemen ein Attest und muss eigentlich keinen Mund-Nasen-Schutz tragen”, erzählt Sarah M.*, trotzdem habe sie beim Müll weg bringen Probleme mit dem Sicherheitspersonal gehabt. “Ich bin jetzt quasi gezwungen durchgehend eine FFP2-Maske zu tragen, obwohl ich es nicht sollte. Ich weiß nicht mehr weiter”, so M. verzweifelt.

Update

Als Reaktion auf unseren Bericht erklärt Center-Manager Richard Oswald am Freitag, dem 12. Feber 2021: „Wir befinden uns momentan in einer sehr angespannten Situation, in der wir unseren Besuchern durch das Tragen von Masken ein Gefühl der Sicherheit geben möchten. […] Aus den besten Absichten heraus, kam es hier aber leider zu einer Fehleinschätzung durch das Security-Personal. Wir haben alle möglichen Schritte unternommen, damit dies sich nicht wiederholt. Wir sind sehr bemüht, dahingehend Änderungen umzusetzen und so ausnahmslos allen Besuchern ein sicheres und angenehmes Einkaufserlebnis zu ermöglichen.“ Schwangere seien ab sofort vom Tragen der FFP2-Maske befreit. Sie müssen jedoch einen eng anliegenden Mund-Nasen-Schutz tragen.

*Namen von der Redaktion geändert.