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Sport - Klagenfurt
Lena Stockhammer spielt seit sie etwa 10-Jahre alt ist Volleyball. Nun stellt sie ihr Können in den Vereinigten Staaten unter Beweis.
Lena Stockhammer spielt seit sie etwa 10-Jahre alt ist Volleyball. Nun stellt sie ihr Können in den Vereinigten Staaten unter Beweis. © Privat

Studium und Sport im Ausland

Volleyball: Klagenfurterin zeigt ihr Können in Florida

Klagenfurt/Pensacola – Den „American Dream“ erlebt zurzeit die 19-jährige Lena Stockhammer aus Klagenfurt. Sie lebt seit etwa einem halben Jahr im US-amerikanischen Bundesstaat Florida. Wir haben mit der jungen Kärntnerin über den Grund ihres Auslandsaufenthaltes, ihre Zukunftspläne und die aktuelle Situation in den USA gesprochen.

 10 Minuten Lesezeit (1253 Wörter)

Lena Stockhammer ist derzeit 19 Jahre alt und begeisterte Volleyballspielerin. „Mit etwa 10 Jahren war ich im Sommer beim ‘Sportschnuppern‘ und habe mir sehr vielen Sportarten angesehen. Volleyball hat mir davon am besten gefallen“, erklärt die 19-jährige Klagenfurterin im Interview mit 5-Minuten. Damit startete ihre sportliche Laufbahn. Bald darauf spielte Stockhammer bereits in Vereinen, etwa bei den ATSC Wildcats oder den VBK Wörthersee Löwen im Nachwuchs.

Bundesliga und Nationalteam

Neben ihrer schulischen Laufbahn im BRG/BORG Klagenfurt konnte Stockhammer schon bald große sportliche Erfolge in Österreich feiern. So spielte sie mit den VBK Wörthersee Löwen ab der Saison 2015/2016 als Stammspielerin in der 2. Bundesliga. Von August 2015 bis April 2018 war die Klagenfurterin außerdem bei allen Aktivitäten des Jugendnationalteams mit dabei. Von Mai bis Juni 2017 nahm Stockhammer am Trainingslehrgang und sogar der WM-Qualifikation mit dem Damennationalteam teil. Bald danach wechselte Stockhammer zurück zu den ATSC Wildcats und war dort von der Saison 2018/2019 bis zur Saison 2019/2020 als 1. Zuspielerin in der 1. Bundesliga aktiv.

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In Österreich konnte Stockhammer bereits sportliche Erfolge feiern. - © Privat

Aufbruch in die USA

Wie kam die erfolgreiche Sportlerin dann auf die Idee, in die Vereinigten Staaten zu reisen und dort ihrem Sport nachzugehen? Im Interview verrät sie: „Ich wusste anfangs nicht wirklich, was ich nach der Matura machen möchte.“ Zwei Jahre vor ihrem Schulabschluss meldete sich jedoch die Agentur „StudentsGoWest“ bei Stockhammer, die Sportlerinnen und Sportler in den USA vermarkten. Stockhammer war dabei die erste Volleyballspielerin, die von der Agentur in die USA geschickt wurde. Normalerweise spezialisiere sich „StudentsGoWest“ eher auf Fußballerinnen und Fußballer, erzählt sie. „Zuerst war ich mir nicht sicher, da es ja doch ein riesen Schritt war. Etwa ein Jahr vor meiner Matura habe ich das Angebot aber angenommen.“ Was folgte war „extrem viel Papierkram“. Stockhammer: „Ich bin sehr dankbar, dass mir die Agentur dabei geholfen hat.“ Mitte August 2020 war es dann soweit. Stockhammer stieg in den Flieger und machte sich auf zu ihrem neuen Wohnort Pensacola im US-amerikanischen Bundesstaat Florida.

Volles Stipendium

Seit nun knapp einem halben Jahr lebt, studiert und sportelt Stockhammer bereits in Pensacola. Die Entscheidung in die an der Südostküste der Vereinigten Staaten gelegene Stadt zu ziehen, traf Stockhammer aus praktischen Gründen: „Die Universität in Pensacola hat mir ein gutes Angebot gemacht, hat sich sehr um mich bemüht und ich habe dort auch ein volles Stipendium erhalten.“ Das Stipendium, das Stockhammer aufgrund ihrer sportlichen Erfolge in Österreich erhalten hat, umfasst dabei normale Ausgaben des täglichen Lebens, wie zum Beispiel monatliches Essensgeld, die Kosten für die Studiengebühren und benötigte Bücher und auch die Miete für Stockhammers direkt am Campus gelegenes Zimmer, das sie sich mit einer Teamkollegin teilt.

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Seit August 2020 lebt Stockhammer in Pensacota und erhielt dort ein volles Stipendium.

Seit August 2020 lebt Stockhammer in Pensacota und erhielt dort ein volles Stipendium. - © Privat

Uni, Training und wenig Freizeit

Viel Freizeit habe die gebürtige Klagenfurterin zurzeit nicht. Montag bis Donnerstag sitzt Stockhammer auf der Uni und besucht verschiedene Kurse zu Wirtschaftsthemen (eine Spezialisierung auf ein konkretes Studiengebiet erfolgt in den USA erst nach anfänglichen allgemeinen Kursen). Nach den Kursen steht jeden Tag Training von 13.00 Uhr bis 15.00 Uhr auf dem Programm. „Danach lerne ich oder bereite mich auf die nächsten Kurse vor“, so die Klagenfurterin. Hinzu kommt etwa noch Krafttraining zweimal in der Woche in den frühen Morgenstunden oder die freiwillig zu besuchende „Study-Hall“, in der gemeinsam mit Teamkolleginnen gelernt wird. „Gerade jetzt in der Saison haben wir außerdem noch mindestens zwei Spiele in der Woche. Wirklich frei habe ich eigentlich nur am Sonntag.“

Klagenfurterin führt amerikanisches College-Team an

In der College-Mannschaft der Pensacola-Volleyballerinnen spielt Stockhammer auf der Position der ersten Zuspielerin und übernimmt auch bereits die wichtige Rolle der Team-Kapitänin. Wie es dazu gekommen ist? „Auf meiner Position als Zuspielerin habe ich eine sehr zentrale Rolle auf dem Feld, die alle anderen Positionen verbindet.“ Deswegen und aufgrund ihrer gezeigten Leistungen wurde Stockhammer schnell die Rolle der Team-Kapitänin angeboten.

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In ihrem Team in Pensacota fühlt sich Stockhammer wohl. Sie wurde auch nach kurzer Zeit Team-Kapitänin.

In ihrem Team in Pensacota fühlt sich Stockhammer wohl. Sie wurde auch nach kurzer Zeit Team-Kapitänin. - © Privat

Kontakt mit Familie und Freunden

Starkes Heimweh verspüre Stockhammer kaum, dafür habe sie zu viel um die Ohren. Trotzdem steht sie natürlich weiterhin mit Familie und Freunden in Kontakt. „Mit meiner Mama telefoniere ich fast jeden zweiten Tag. Der Kontakt mit Freundinnen ist schon etwas schwieriger, auch wegen dem großen Zeitunterschied (zwischen Klagenfurt und Pensacola beträgt der Zeitunterschied 7 Stunden). Trotzdem habe ich zumindest einmal wöchentlich mit meinen besten Freundinnen Kontakt, sei es über Sprachnachrichten oder Telefonate.“ Stockhammers bester Freund ist aktuell auch in den USA und spielt dort Eishockey. „Mit ihm spreche ich öfter, da wir ja in der gleichen Zeitzone leben.“

Zu Weihnachten hatte die Klagenfurterin die Möglichkeit, ihre Familie in Kärnten zu besuchen. „Als ich dann nach Weihnachten wieder zurück in den USA war, war es natürlich wieder eine starke Umstellung, da ich die Zeit daheim sehr genossen habe“, erzählt Stockhammer. Die vielen Trainings und Uni-Kurse hätten das bisschen Heimweh nach Weihnachten jedoch schnell in den Hintergrund gedrängt. Im Allgemeinen fühle sich Stockhammer sehr wohl in Pensacola.

Corona in den USA

Stockhammers Aufbruch in die USA fand im August 2020 statt. Zu dieser Zeit war die Ausbreitung des Coronavirus bereits ein großes Thema, das nicht nur in Europa hohe Wellen schlug. Probleme bei der Ausreise in die USA und auch bei der Ein- und Ausreise zu Weihnachten hatte Stockhammer jedoch keine. „Nur das Ausstellen meines Visums hat sich wegen Corona etwas verzögert. In letzter Sekunde habe ich es aber noch bekommen. Beim Flug selbst hatte ich gar keine Probleme, nichteimal einen Corona-Test habe ich da gebraucht.“

Bei den aktuellen Corona-Maßnahmen gibt es klare Unterschiede zwischen Österreich und den USA. Stockhammer erklärt: „Bei uns in Pensacola ist alles offen. Man muss zwar überall Masken tragen, sogar im Freien, aber Cafés oder andere Lokale, der Handel etc. haben geöffnet.“ An die Maskenpflicht (FFP2-Masken sind in den USA nicht vorgeschrieben) würden sich die US-Bürger sehr gut halten. „Ich als Studentin finde es natürlich cool, am Abend auch mal in ein Lokal gehen zu können. Ob es der richtige Weg ist und wie es sich auf die Infektionszahlen auswirkt, kann ich aber nicht beurteilen.“

Stockhammers Zukunftspläne

In Pensacola möchte Stockhammer ihr Studium, das vier Jahre dauert, abschließen, denn ein Studienabschluss sei für die Klagenfurterin genauso wichtig, wie ihre sportliche Laufbahn. „Natürlich möchte ich in der Zeit in den USA weiterhin meinem Sport nachgehen. Danach würde es mich natürlich freuen, in Österreich wieder in der 1. Bundesliga und dem Damennationalteam zu spielen“, erzählt die Klagenfurterin. Ihrer Zukunft sehe sie sehr offen entgegen und zeigt sich bereit für anstehende Herausforderungen.

„Haben mich immer unterstützt“

Besonders bedanken wollte sich Stockhammer abschließend noch bei ihren Eltern. „Sie haben mich immer unterstützt und sind hinter mir gestanden. Egal, ob es darum gegangen ist, mich mit elf Jahren zum Training zu führen, mich bei den vielen Spielen zu unterstützen oder bei meinen Auslandsplänen zu helfen.“

Wir von der 5-Minuten-Redaktion wünschen Stockhammer auf jeden Fall alles Gute für ihre weitere sportliche Karriere und ihren Auslandsaufenthalt in den USA und sind uns sicher, in Zukunft noch öfter von der Klagenfurterin berichten zu können.