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Leben - Klagenfurt
Kämpft für ihr Geschäft: Christin Valentin-Saffran lässt sich nicht
unterkriegen. Geschäftspartnerin Karin Rainer verkauft in der Zwergenstadt die
Produkte vom „Stoffwunderland“
Kämpft für ihr Geschäft: Christin Valentin-Saffran lässt sich nicht unterkriegen. Geschäftspartnerin Karin Rainer verkauft in der Zwergenstadt die Produkte vom „Stoffwunderland“ © Zwergenstadt/Jeremias

Klagenfurter Unternehmerin gibt nicht auf

Toll: “Zwergen­stadt” wächst trotz Krise über sich hinaus

Klagenfurt – Seit mittlerweile zwei Jahren gibt es die „Zwerge“ in Klagenfurt. Im Laden in der Innenstadt findet man unterschiedlichste Artikel rund um Baby und Kind. Wir haben mit Inhaberin Christin Valentin-Saffran darüber gesprochen, warum das letzte Jahr trotz allem ein sehr gutes war und was sie sich für 2021 wünscht.

 4 Minuten Lesezeit (595 Wörter)

Von Christine Jeremias. Wenn Christin Valentin-Saffran das Jahr 2020 kurz beschreiben soll, fallen ihr in erster Linie Superlative ein. „Es gab super viel Neues, super viel Stress, einfach super viel von allem. Aber auch im positiven Sinn“, verrät die Inhaberin der Zwergenstadt. Nach einem noch normalen Start kam der erste Lockdown, der die „Zwerge“ – wie wohl die meisten anderen auch – eiskalt erwischte.

Kundenkontakt auf Facebook

Als echter Vorteil erwies es sich in dieser Zeit, dass die Kunden das Angebot bereits kennen und schätzen gelernt hatten und daher via E-Mail und Facebook Kontakt und Einkaufsmöglichkeiten suchten. „Viele waren vor dem Lockdown schon bei uns, um ein bisschen für Ostern zu gustieren – so konnten wir dann doch einiges online verkaufen und das Ostergeschäft zumindest im kleinen Rahmen retten“, erzählt die dreifache Mutter.

Live-Shopping und Click&Collect

Das Potential des Onlineverkaufs optimal zu nutzen, wurde schließlich zum Hauptanliegen des vergangenen Jahres. Karin Rainer, die mit dem „Stoffwunderland“ als Geschäftspartnerin in der Zwergenstadt eingemietet ist, setzte schon seit Längerem auf den Stoffverkauf über eine Facebookgruppe – Versand oder Abholung inklusive. „Die Leute hatten letztes Jahr einfach mehr Zeit, da war selber nähen ein großes Thema. Etwas Schönes zu schaffen in einer schwierigen Phase ist eine tolle Ablenkung“, so Valentin-Saffran.

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Schwierig: Aufgrund der Quadratmeterregelung darf derzeit immer nur ein Kunde die Zwergenstadt betreten.

Schwierig: Aufgrund der Quadratmeterregelung darf derzeit immer nur ein Kunde die Zwergenstadt betreten. - © Zwergenstadt/Jeremias

Kunden schätzen Regionalität

„Was uns besonders viel Kraft und Motivation zum Durchhalten gab, war die Tatsache, dass die Kunden wirklich bewusst bei uns kaufen wollten. Wir verkaufen nach Möglichkeit regionale Produkte. Es ist schön zu sehen, dass es beim Einkauf um mehr als den Artikel geht“, sagt die Geschäftsfrau. Ein kleiner Wermutstropfen war 2020 das verpatzte Sommergeschäft – durch den Lockdown kamen die Waren zu spät zu den Einkaufswilligen und durch die oft abgesagten Sommerurlaube wurde insgesamt weniger gekauft. Dennoch hat der Sommer auch Positives mit sich gebracht: „Unser kleines Geschäft hat es geschafft, Urlauber zu begeistern, dass wir auch jetzt noch immer wieder kontaktiert werden und Bestellungen versenden können“, darf Valentin-Saffran stolz sein.

„Unfassbar toller Dezember“

Nachdem der zweite Lockdown dank vorausschauender Planung und einem ausgebauten Online- Angebot besser über die Bühne ging, sorgte das Weihnachtsgeschäft noch einmal für eine große Überraschung. „Wir hatten keine besonderen Hoffnungen auf einen großen Umsatz, doch was wir in diesen Dezemberwochen erleben durften, war unfassbar schön – nicht nur die Einnahmen waren viel besser als erwartet, uns erreichte auch wahnsinnig viel Zuspruch, Beistand und Rückhalt. So konnten wir überleben, denn die Förderungen waren einfach nicht ausreichend“, blickt Valentin-Saffran zurück.

Nur ein Kunde darf ins Geschäft

Für das noch junge Jahr 2021 wünscht sich Christin Valentin-Saffran eigentlich nur eines: Normalität. Dass es damit aber noch dauern wird, ist ihr bewusst und sie versucht das beste aus der Situation zu machen. Derzeit ist vor allem die Quadratmeterregelung eine Katastrophe. „Aufgrund der Geschäftsgröße darf genau ein Kunde hinein. Da viele die Mittagspause zum Einkaufen nutzen, haben sie nicht die Zeit, lange zu warten. Und wer will schon bei Wind, Regen und Kälte auf der Straße herumstehen? Da entgeht uns einiges an Umsatz“, hat Valentin-Saffran mit einigen Schwierigkeiten zu kämpfen. Unterkriegen lässt sie sich aber nicht, sie plant auch schon Neues. Seit kurzem werden etwa auch die Waren der „Kastlmieter“ – also die Produkte, die für andere Hersteller im Geschäft mitverkauft werden – verschickt und auch der Kundenservice soll weiter ausgebaut werden.