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Leben - Kärnten
Rund 300.000 Kinder und Jugendliche gelten in Österreich als armutsgefährdet.
SYMBOLFOTO Rund 300.000 Kinder und Jugendliche gelten in Österreich als armutsgefährdet. © pixabay

Zukunftschancen für Kinder und Jugendliche

Zum Tag der sozialen Gerechtigkeit: Die Armut wirksam bekämpfen

Kärnten – Kinder sind gerade jetzt armutsgefährdet. Die Caritas Kärnten fordert zum morgigen Welttag der sozialen Gerechtigkeit ein Bündel an Maßnahmen, damit ihnen nicht die Zukunftschancen genommen werden.

 2 Minuten Lesezeit (355 Wörter)

Die Corona-Pandemie hat viele Menschen arbeitslos gemacht und in Kurzarbeit gebracht. Das hat auch Auswirkungen auf deren Kinder, warnt im Vorfeld des Welttages der Sozialen Gerechtigkeit am 20. Februar Christian Eile als “Menschen in Not”-Bereichsleiter der Caritas Kärnten: „Kinder sind oft indirekt von der Arbeitslosigkeit ihrer Eltern betroffen. Wenn das Haushaltseinkommen sinkt, fehlt nicht selten das Geld für das Notwendige, wie die technische Ausstattung für das Homeschooling.“ Damit werde „eine der größten Gerechtigkeitslücken“ offensichtlich, nämlich das für ein reiches Land wie Österreich vergleichsweise hohe Armutsrisiko von Kindern und Jugendlichen.

Startnachteile

Rund 300.000 Kinder und Jugendliche gelten hierzulande als armutsgefährdet. Sie starten mit Nachteilen ins Leben, die schwer aufzuholen sind. „Schule tendiert dazu, Startnachteile eher zu verfestigen, als diese zu kompensieren. Wenn Möglichkeiten der sozialen Teilhabe, wie der Ausflug mit Freund*innen, fehlen, werden Kinder zudem rasch gesellschaftlich-kulturell abgehängt“, sagt Eile mit Blick auf seine tägliche Arbeit. Mangelnde Ausbildung und fehlende soziale Integration würden den Weg in die eigene Armut als Erwachsene/r ebnen.

Was es dringend braucht

Der Caritas-Bereichsleiter plädiert für eine ausgewogene und gerechte Sozialpolitik, um die Armut wirksam bekämpfen zu können. „Betroffenen Menschen müssen Möglichkeiten eröffnet werden, mit eigener Kraft und eigenem Engagement aus Armutslagen zu entkommen.“ Eile fordert Bildungs- und Qualifizierungsangebote, zeitlich subventionierte Arbeitsplatzförderungen und für Kinder aus armutsbetroffenen Haushalten Digitalisierungsoffensiven, den Ausbau von kostenlosen Angeboten außerschulischer Nachmittagsbetreuung und generell die Möglichkeit zur weitestgehend kostenlosen Teilnahme an Vereinsangeboten im Sport- und Kulturbereich.

So hilft die Caritas

Die Caritas, die sich gemäß ihrem Motto „Not sehen und handeln“ engagiert, ist mit vielen Angeboten in der Armutsprävention aktiv: Mit der Existenzsicherung, der Wohnungslosenhilfe, der Sozialberatung, einem Arbeitsintegrationsangebot und Lerncafés für Kinder aus bildungsbenachteiligten und einkommensschwachen Haushalten leistet sie einen Beitrag zur Linderung der Auswirkungen von Armut und Gefährdungslagen. Bei ihrer Arbeit wird sie von engagierten Mitarbeiter*innen, vielen Freiwilligen und Spender*innen unterstützt.

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Christian Eile von Caritas Kärnten kritisiert das vergleichsweise hohe Armutsrisiko von Kindern und Jugendlichen in Österreich.

Christian Eile von Caritas Kärnten kritisiert das vergleichsweise hohe Armutsrisiko von Kindern und Jugendlichen in Österreich. - © Daniel Gollner/Caritas