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Leben - Kärnten
Die häufigsten Gründe für Probleme beim Hören sind Lärm- und Altersschwerhörigkeit. Bei ersten Anzeichen sollte rechtzeitig gehandelt werden.
Die häufigsten Gründe für Probleme beim Hören sind Lärm- und Altersschwerhörigkeit. Bei ersten Anzeichen sollte rechtzeitig gehandelt werden. © pixabay.com

Angebote für Hörbeeinträchtige in Kärnten

Zum Welt­tag des Hörens: “Hör­vorsorge für ALLE!”

Kärnten – Der heutige Mittwoch, der 3. März, ist der "Welttag des Hörens". Am weltweiten Aktionstag, der jedes Jahr stattfindet, soll auf die Bedeutung des Hörens generell und auf die Prävention von Hörschäden aufmerksam gemacht werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wünscht sich zum heutigen Aktionstag eine Verbesserungen in der Hörvorsorge.

 4 Minuten Lesezeit (555 Wörter)

Das Gehör ist der Schlüssel zum Zugang zur akustischen Wahrnehmung und eine wesentliche Voraussetzung für die zwischenmenschliche Kommunikation. In Österreich sind rund 1,7 Millionen – das sind mehr als 19% der Bevölkerung – von Schwerhörigkeit betroffen, aber nach wie vor gilt Schwerhörigkeit oft als Tabuthema.

WHO ruft “zum Handeln” auf

Die WHO wünscht sich daher, dass der “Welthörtag 2021” als Aufruf zum Handeln für alle relevanten Stellen genutzt wird, die sich mit Hör- und Ohrenerkrankungen generell auseinandersetzen und eine weltweite Verbesserung durch gezielte Vorsorge und Rehabilitationsmaßnahmen für Betroffene anstreben.

Rechtzeitig für ein Hörgerät entscheiden

Die ersten Anzeichen eines Hörverlustes sind, wenn alltägliche Geräusche wie zum Beispiel das Türklingeln, Telefonläuten, surrender Kühlschrank, das Ticken der Uhr oder Vogelgezwitscher verschwinden oder Audiogeräte immer lauter eingestellt werden. Eine der häufigsten Ursachen sind Lärm- und Altersschwerhörigkeit. Bereits bei beginnendem Hörverlust ist es sehr wichtig, ehestmöglich einen HNO Facharzt aufzusuchen und sich in der Folge ein Hörgerät beim Akustiker anpassen zu lassen. Wer sich rechtzeitig für ein Hörgerät entscheidet, gewöhnt sich leichter an die Technologie. Mit einem “neuen Hörsystem” muss wieder gelernt werden zu hören, da gewisse Töne und Sprache teilweise anders wahrgenommen werden. In lauter Umgebung kann das Tragen von Gehörschutz dem schleichenden Prozess der Hörminderung entgegensteuern.

Demenz und Depression als Folgen

Studien haben ergeben, dass bei nicht ausreichender Versorgung mit Hörsystemen eine Demenz gefördert wird, da das Gehirn nicht ausreichend mit Impulsen und Reizen versorgt wird. Zudem ziehen sich Betroffene zurück, weil sie aufgrund ihrer Hörminderung nicht mehr an Gesprächen aktiv teilnehmen können. Dies führt zur sozialen Isolation und kann auch Depressionen auslösen. Wenn bei Kindern eine Hörschädigung nicht erkannt und Maßnahmen gesetzt werden, beeinträchtigt das die kindliche Entwicklung enorm. Zusätzliche technische Hilfsmittel können den Lebensalltag verbessern, Induktive Höranlagen ermöglichen „Barrierefreiheit im Sinne von gutem Hören“.

Verein Forum besser HÖREN – Schwerhörigenzentrum Kärnten

Unter dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ setzen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins Forum besser HÖREN mit und für Betroffene für eine gesetzliche Verankerung der Lebensbedürfnisse und Verbesserung der Lebensqualität schwerhöriger Menschen ein. In Kärnten gibt es dabei drei Selbsthilfegruppen (Schwerhörige und deren Angehörige, Gruppe Cochlea Implantat – Kärnten, Gruppe Eltern hörbeeinträchtige Kinder), bei denen der Erfahrungsaustausch unter Betroffenen, fachliche Informationen durch Referentinnen und Referenten und das gesellige Zusammensein gefördert wird.

Beratungsstelle tab – Technische Assistenz und Beratung für Schwerhörige

In der Kärntner Beratungsstelle tab (Technische Assistenz und Beratung für Schwerhörige) werden hörbeeinträchtige Menschen rund ums Thema Hören informiert und Beraten. Das Angebot umfasst dabei individuelle Beratungen über hörtaktische Maßnahmen und unter anderem Informationen bezüglich Hörgeräteanpassung und implantierbaren Hörsystemen. Des Weiteren bieten die Beratungsstelle tab Unterstützung beim Einsatz von technischen Hilfsmitteln und Höranlagen und die kostenlose Erprobung von Hörhilfsmitteln an.

Hören bedeutet dazugehören – Gutes Hören ist die Grundvoraussetzung für eine flüssige Kommunikation, gegenseitiges Verstehen und eine vertrauensvolle Umweltbeziehung“, erklärt Brigitte Slamanig vom Schwerhörigenzentrum Kärnten.