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Wirtschaft - Kärnten
© Montage: 5min / Anja Koppitsch

Anfang Mai

Atrio: Augustin-Neu­eröffnung rückt immer näher

Villach – Ende März dürfen Gastgärten wieder öffnen. Was auf den ersten Blick nach einer positiven Lockerung für die Gastronomiebranche aussieht, sorgt bei vielen Wirten jedoch für Ärger. "Diese Regelung wirft mehr Fragen auf, als dass sie Antworten gibt", kritisiert Gastronom Paul Haas. 

 5 Minuten Lesezeit (616 Wörter) | Änderung am 03.03.2021 - 15.09 Uhr

Die Gastronomiebranche wurde von der Coronakrise bisher wohl mit am schwersten getroffen. Seit fast einem Jahr haben Lokale und Bars geschlossen. Die Zukunft bleibt weiterhin ungewiss, denn noch immer wartet man auf einen fixen Öffnungstermin. Eine erste Lockerung verkündete die Regierung am Montag: “Mit dem Schanigarten-Betrieb dürfen Gastronomen am 27. März starten“, hieß es bei einer Pressekonferenz. Doch diese Regelung sorgt bei vielen Gastronomen für Kritik.

Maßnahme wirft Fragen auf

“Ich war wirklich sprachlos. So etwas realitätsfremdes habe ich bis dato noch nicht erlebt“, kommentiert der bekannte Klagenfurter Gastronom Paul Haas die Gastgarten-Regelung im Interview mit 5 Minuten. Laut ihm wirft diese Maßnahme mehr Fragen auf, als dass sie Antworten liefert. “Es wäre für mich nachvollziehbar gewesen, wenn die Gastronomie bis nach Ostern noch komplett hätte zubleiben müssen und man danach mit Sicherheitskonzept aufsperren könnte. Aber jetzt nur die Gastgärten aufsperren? Das macht keinen Sinn”, kritisiert der Wirt.

“Was soll man machen, wenn es regnet?”

Abgesehen davon, dass nicht jedes Lokal über einen eigenen Gastgarten verfüge, erschwere die Regelung für viele Betriebe auch die weitere Planung. “Was passiert, wenn es plötzlich zu regnen anfängt? Schicke ich die Gäste dann nach Hause? Oder aber es wird für längere Zeit schlechtes Wetter vorhergesagt. Lasse ich meinen Betrieb dann generell zu oder sperre ich auf? Dürfen die Gäste überhaupt die Toilette im Lokal benutzen. Die Maßnahme ist einfach nicht gut durchdacht. Es sind noch viele Fragen offen”, so Haas.

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Gastronom Paul Haas kritisiert die neue Gastgarten-Regelung der Regierung.

Gastronom Paul Haas kritisiert die neue Gastgarten-Regelung der Regierung. - © Anja Koppitsch

“Gemeinsam aus dem Lockdown”

Mit der Initiative “Gemeinsam aus dem Lockdown” setzt sich der Wirt bereits seit langem für eine sichere Wiedereröffnung der Gastronomie ein. “Es geht darum, sicher aus dem Lockdown herauskommen. Wir haben dabei auch nie ein explizites Datum gefordert, sondern wollen einfach eine Planungssicherheit für Betriebe erreichen”, erklärt Haas. Die Initiative erfährt österreichweite und sogar internationale Unterstützung. Mehr zu den durchdachten Maßnahmen der Gastro-Bewegung findest du hier. 

“Irgendwann ist das nicht mehr tragbar”

Generell zeigt der Wirt aber auch Verständnis für die bisherigen Maßnahmen der Regierung. “Der Lockdown war natürlich ein stückweit nachvollziehbar. Es geht schließlich nicht immer nur ums Geschäft sondern in erster Linie um die Gesundheit der Bevölkerung. Aber ab einem gewissen Punkt ist das alles einfach nicht mehr tragbar für Betriebe”, so der Gastronom. Insgesamt beschäftigt der Gastronom in seinen Lokalen rund 120 Mitarbeiter, die sich derzeit alle in Kurzarbeit befinden. 

Augustin-Eröffnung in Villach steht bevor

Einen Lichtblick gibt es jedoch: Mit großer Vorfreude warten die Villacher bereits auf die Eröffnung des neuen Augustin Lokals im Atrio Einkaufzentrum. Dafür wurde sogar ein eigener Kubus im Bereich des Haupteinganges errichtet. Auch hier sorgte die Coronakrise jedoch für Verzögerungen. “Eigentlich war die Eröffnung schon für November 2020 geplant, jetzt wird es wohl eher Anfang Mai werden”, erzählt Haas. Beim Konzept bleibt der Gastronom der bekannten Klagenfurter Vorlage treu. “Wer Augustin in Klagenfurt kennt, der weiß, was ihn in Villach erwartet”, so der Wirt.

“Müssen das Schiff wieder auf Kurs bringen”

Generell wird der Wunsch nach Normalität in der Gastronomiebranche immer größer. “Wir wollen einfach nur sicher aufsperren”, so Haas. Dabei rechnet er in der ersten Zeit nicht mit dem großen Geschäft. “Es geht viel mehr darum, dass Schiff endlich wieder auf Kurs zu bringen. Es ist auch wichtig für unsere Gäste und Mitarbeiter, dass endlich wieder Normalität einkehrt”, so Haas abschließend.