Türkiser Abgang
Nach ÖVP-Wahlflop: Geiger tritt ab
Klagenfurt – Nach dem Rücktritt von FPÖ-Obmann Wolfgang Germ ist nun auch Markus Geiger Ex-Parteichef.
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Germ legt Funktion als FPÖ-Stadtparteiobmann zurückZuerst war die Sitzung noch für Vorgestern, Montag, anberaumt. Da war noch alles im Lot. Zumindest scheinbar. Zwar war von Personalrochaden noch nicht die Rede, aber hinter den Kulissen brodelte es schon gewaltig in der ÖVP Klagenfurt. Grund: Die Türkisen waren am Wahlsonntag von 18,8 auf 15,6 Prozent abgesackt. Stadtparteiobmann Markus Geiger lag in der Bürgermeisterfrage noch darunter: Lediglich 11,7 Prozent der Wähler konnten sich ihn als Stadtoberhaupt vorstellen. Vor dem Hintergrund, dass die Landeshauptstadt noch vor zwei Perioden eine über Jahrzehnte von ÖVP-Bürgermeistern regierte Gemeinde war – ein Schlag ins Gesicht eingefleischter Schwarzer. Auch Otto Umlauft lag 2015 noch bei fast 20 Prozent Wählerzuspruch.
Geiger als Parteiobmann zurückgetreten
Dann wurde die Sitzung auf heute, Mittwoch, vertagt. Mit immer lauter werdendem Rumoren in den Parteireihen. Hinter vorgehaltener Hand forderten bereits Montag einige Parteimitglieder Geigers Abgang. Auch Clubobmann Manfred Jantscher, maßgeblich beteiligt am Koalitionskurs mit der SPÖ, ist dem Vernehmen nach schwer angezählt. In der heutigen Sitzung der Stadtpartei ist Geiger offenbar – auch auf Druck der Landespartei – als Parteiobmann zurückgetreten. Noch gestern hatte Geiger die ÖVP-Parteimitglieder in einem Video eingeschworen, weiterhin mit ihm in die Zukunft zu gehen. Weil Klagenfurt nach der Corona-Krise eine starke Wirtschaftspartei brauche, so die Botschaft in dem Video. Nun soll alles anders sein und Geiger nur mehr Ex-Parteiobmann. Weitergemacht werden soll nun offenbar, zumindest interimistisch, mit Landesgeschäftsführerin Julia Löschnig an der Parteispitze. Wer den Stadtratsposten der ÖVP übernehmen soll, ist noch offen.