fbpx
Region auswählen:
Leben - Kärnten
© pixabay

Gleich nach der Geburt:

Katzen­babys an Hund verfüttert: “Wie kann man nur so kalt­herzig sein?”

Straßburg – Eine unglaublich emotionale Geschichte erzählte uns heute ein Mitglied des Vereins "Tierschutz aktiv Kärnten". Eine Frau aus Straßburg erklärte dabei gegenüber dem Verein, es sei schade, Katzen zu kastrieren. Der Grund: Ihr Hund freue sich auf die Jungtiere – nicht um mit ihnen zu spielen, sondern um sie zu verspeisen.

 3 Minuten Lesezeit (469 Wörter) | Änderung am 04.03.2021 - 20.41 Uhr

Martina Raschl, ein Mitglied des Vereins Tierschutz aktiv Kärnten, erzählt im Gespräch mit 5-Minuten: “Wir waren am gestrigen Mittwoch in Straßburg (Bezirk St. Veit an der Glan) mit unserem Verein unterwegs, um Streunerkatzen, die kastriert wurden, wieder frei zu lassen.” Der Tierschutzverein führe regelmäßig solche Aktionen durch, um den Streunerkatzen, die sonst geboren werden, viel Leid zu ersparen.

Amtstierarzt gab Hinweis

Im Vorfeld der Aktion wurde auch ein Haus in Straßburg besucht, in dem Katzen untergebracht sind. Raschl: “Wir haben vom Amtstierarzt einen Tipp bekommen, dass in dem Haus Katzen unter widrigen Bedingungen leben.” Auch die Tierschutzombudsstelle wisse über die Umstände, in denen die Katzen wohnen, Bescheid. Daher wurde beschlossen, auch diese Katzen zu kastrieren. Von der Hausbesitzerin habe es keine Einwände gegen die Aktion gegeben, so Raschl.

Katzenbabys wurden einfach an Hund verfüttert

Am gestrigen Mittwoch wurden die kastrierten Katzen dann wieder an ihren Wohnort gebracht. “Die Frau vor Ort kam dann auf uns zu und sagte uns, dass ihr Hund nun sicher traurig sein würde, da die Katzen kastriert sind”, so Raschl. Zuerst habe sie nicht begriffen, was die Dame damit meinte. “Sie klärte uns dann auf, dass sie die neugeborenen Katzenbabys immer an ihren Hund verfüttert hat“, erzählt die Tierschützerin.

“Katzen bekommen das in dem Alter nicht mit”

“Sie hat auch gemeint, es wäre nicht weiter schlimm, weil die Katzenbabys das in dem Alter gar nicht mitbekommen, wenn sie gefressen werden“, so Raschl weiter. Für die Kärntnerin sei eine solche Einstellung unvorstellbar grausam und nicht nachzuvollziehen: “Alleine die Vorstellung, dass die Babys bei lebendigem Leib gefressen werden und dann noch die arme Mutterkatze, der direkt nach der Geburt die Jungen entrissen werden und dem Hund zum Fraß vorgeworfen werden. Unvorstellbar wie man so etwas tun kann.”

Raschl: “Tiere sind keine Gegenstände!”

Raschl würde sich wünschen, dass Tiere nicht mehr als Sache gehandhabt werden, sondern als Lebewesen. Sie erklärt: “Anstatt nach einer Lösung zu suchen, etwa die Katzen zu kastrieren, bringt man die Jungtiere einfach um. Es ist erschreckend, dass das so oft noch selbstverständlich ist.” Leider hätten die Mitglieder des Vereins nicht selten mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. So offen und kaltherzig wurde ihnen jedoch noch nie begegnet, so Raschl. “Das war das erste Mal und wirklich erschreckend. Da kann man nur hoffen, dass dort keine Katze mehr zuläuft und ihre Jungen bekommt.”

Bei Tierschutz aktiv Kärnten seien die Mitglieder immer wieder schockiert, wie empathielos manche Menschen sein können. Raschl würde sich wünschen, dass nach Lösungen gesucht wird, bevor zu solchen Maßnahmen gegriffen wird und Tiere generell nicht mehr als Gegenstand gelten, sowohl in den Köpfen der Menschen, als auch im Gesetz.