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Wirtschaft - Kärnten
Helmut Petschar, der Geschäftsführer von Kärntnermilch, appelliert, gerade jetzt zu regionalen Lebensmitteln zu greifen und heimische Bauern zu unterstützen.
Helmut Petschar, der Geschäftsführer von Kärntnermilch, appelliert, gerade jetzt zu regionalen Lebensmitteln zu greifen und heimische Bauern zu unterstützen. © Kärntner Milch

Appell: "Kauft Lebensmittel aus der Region!"

Kärntnermilch: Wegfall der Gastronomie weiterhin ein großes Problem

Kärnten/Bezirk Hermagor – Die aktuellen Corona-Maßnahmen, wie die immer noch geschlossene Gastronomie oder die ab Mitternacht geltenden Ausreisebestimmungen im Bezirk Hermagor, treffen viele Unternehmen hart. Wir haben mit dem Geschäftsführer von Kärntnermilch, Helmut Petschar, über die aktuelle Situation gesprochen.

 2 Minuten Lesezeit (339 Wörter) | Änderung am 08.03.2021 - 22.08 Uhr

Die Abriegelung des Bezirkes Hermagor trifft neben Pendlern und Schülern auch das Unternehmen Kärntnermilch. Geschäftsführer Helmut Petschar erklärt im Interview mit 5-Minuten: “Aktuell beziehen wir etwa von 200 Milchbauern aus dem Bezirk Hermagor die Milch. Das sind rund 18 % der Gesamtmenge.” Zwei Firmen seien für das Sammeln der Milch im Bezirk zuständig. “Ich gehe davon aus, dass ab sofort auch bei diesen Firmen die Ausreisetests gemacht werden müssen“, so Petschar. Mit größeren Komplikationen bei den Milch-Lieferungen rechne Petschar dennoch nicht.

Geschlossene Gastronomie als wirtschaftliches Problem

Doch nicht nur die strengeren Corona-Maßnahmen im Bezirk Hermagor seien belastend für die Kärntner Milchbauern. Petschar: “Für uns und unsere Bauern ist es momentan natürlich insgesamt eine sehr schwierige Situation.” Dabei bezieht er sich vor allem auf den Wegfall der Umsätze aus der Gastronomie. “Es kommt dadurch zu Absatzschwierigkeiten. Wir müssen jetzt schauen, dass wir die überschüssige Milch zum Beispiel in der Käseproduktion unterbringen”, erklärt der Kärntnermilch-Geschäftsführer. Wegschütten würde man im Betrieb jedoch nichts, versichert Petschar, alles werde weiterverarbeitet.

Rabattschlachten senken Milchpreis für Bauern

Im Lebensmittelhandel habe man seit Beginn der Corona-Pandemie durchaus Zuwächse beim Umsatz feststellen können. “Die fangen aber die Mängel in der Gastronomie leider nicht zur Gänze auf”, so Petschar. Er kritisiert, dass es im Lebensmittelhandel oft nur darum gehe, viele Milchprodukte mit Aktionen und Rabatten möglichst billig zu verkaufen. “Wir müssen daher bereits unseren Bauern zwei Cent weniger für den Liter Milch bezahlen”, kritisiert Petschar. Vorerst sei die Preissenkung drei Monate gültig, danach hoffe der Kärntnermilch-Geschäftsführer auf eine Besserung der wirtschaftlichen Lage. “Zwei Cent sind für den Verbraucher nicht viel, für Milchbauern ist es aber ein Teil ihres Gehalts”, so Petschar. Aktuell würden Bauern am Liter Milch etwa 38 Cent verdienen. Petschar appelliert daher an alle Kärntnerinnen und Kärntner, zu regionalen Lebensmitteln zu greifen und damit die regionalen Nahrungsmittelhersteller zu unterstützen.