fbpx
Region auswählen:
Politik - Klagenfurt
© Montage: 5min.at & Nikolic

Am 14. März

Stichwahl Mathiaschitz/Scheider: Wie positionieren sich die anderen?

Klagenfurt – Der „erste Durchgang“ ist in Klagenfurt beendet, für zwei der Kandidaten geht es in die Verlängerung: In der Stichwahl am kommenden Sonntag treten nun die Amtsinhaberin Maria-Luise Mathiaschitz und Herausforderer Christian Scheider um das Bürgermeisteramt in der Landeshauptstadt an. Doch wie positionieren sich die anderen Parteien in diesem Zweikampf? Wir haben nachgefragt…

 5 Minuten Lesezeit (646 Wörter) | Änderung am 09.03.2021 - 12.47 Uhr

Von Lukas Moser. Am spannendsten ist hier wohl die Frage nach einer Wahlempfehlung der FPÖ, war doch Scheider jahrzehntelang und bis vor wenigen Monaten noch Mitglied der Freiheitlichen. Im Hintergrund ist eine etwaige Wahlempfehlung für den nunmehrigen Kandidaten des Team Kärnten das große Thema – so spricht etwa der ehemalige FPÖ-Landesparteisekretär und aktuelle Weitensfelder FPÖ-Gemeinderat Ewald Mödritscher offen aus, was viele nicht öffentlich sagen wollten oder konnten: „Es ist logisch, dass ich mir als freiheitlicher Funktionär von der Partei eine Wahlempfehlung für Christian Scheider wünsche.“

“Keine Wahlempfehlung der Stadtpartei”

Dazu der Klubobmann der Freiheitlichen im Klagenfurter Gemeinderat, Andreas Skorianz: „Von der Stadtpartei wird es keine Wahlempfehlung geben, wir müssen uns nach dieser Niederlage neu erfinden und sind stark mit uns selbst beschäftigt.“ Auch Neo-Stadt- und Landesparteiobmann Gernot Darmann lehnt aus „freiheitlichem Respekt gegenüber dem mündigen Bürger“ eine Wahlempfehlung ab. Für ihn persönliche gelte, wie für jeden Bürger, das Wahlgeheimnis. Und auch Wolfgang Germ, immerhin der große Gegenspieler Scheiders und noch amtierender Vizebürgermeister, legt sich öffentlich nicht fest: Ihm sei jedenfalls wichtig, dass die Klagenfurterinnen und Klagenfurter jemanden mit Weitsicht wählen: „Wenn nun Wahlversprechen gemacht werden, die man nach der Wahl nicht einhalten wird können, disqualifiziert sich das von selbst.“

Hinter vorgehaltener Hand klare Präferenzen

Von einzelnen ÖVP-Vertretern hörte man hinter vorgehaltener Hand immer wieder klare Präferenzen, öffentlich bekennen wollte sich jedoch niemand. Immer wieder wurde auf den einstimmigen Beschluss des Stadtparteivorstands verwiesen, nach dem man keine Wahlempfehlung abgeben würde. Julia Löschnig, geschäftsführende ÖVP-Stadtparteiobfrau: „Die Bürgerinnen und Bürger sind mündig und wissen gewiss selbst am besten, wem sie ihre Stimme geben sollen.“

ANZEIGE
Am 14. März wird es wieder spannend, wenn die Stichwahl über die Bühne gehen wird.

Am 14. März wird es wieder spannend, wenn die Stichwahl über die Bühne gehen wird. - © 5min.at

Obfrau der Grünen hält sich bedeckt

Wenig überraschend hält sich auch die Obfrau der Klagenfurter Grünen, Margit Motschiunig, bedeckt: „Unsere Wähler sind mündig und wissen, was jetzt zu tun ist!” Während der grünen Stadtpartei also keine Präferenz zu entlocken war, äußerten sich jedoch die zwei bekanntesten Klagenfurter „Urgesteine“ der Grünen uns gegenüber deutlich. Reinhold Gasper meint: „Nachdem ich aus dem Gemeinderat ausgeschieden bin und von den Grünen ausgeschlossen wurde, brachte Scheider meine für die Stadt wichtigen Anliegen zu den Themen Natur, Kultur und Gedenkkultur mit Anträgen in den Gemeinderat, unterstützte diese und ich bin überzeugt, dass mit ihm auch künftig auf diesem Gebiet viel weitergehen würde.“ Dementsprechend wünsche er sich Scheider auch als Bürgermeister für die kommenden 6 Jahre. Und auch die langjährige grüne Stadträtin Andrea Wulz spricht sich für Scheider aus: „Ich wähle Christian Scheider, weil er Transparenz ernst nimmt“, sagt sie insbesondere in Bezug auf sein Drängen zur Veröffentlichung der Vorzugsstimmenergebnisse.

“Bitte geht zur Wahl”

NEOS-Spitzenkandidat Janos Juvan auf Nachfrage bzgl. einer Wahlempfehlung: „Wir gehen davon aus, dass unsere Wählerinnen und Wähler sich sehr intensiv mit der Kandidatin und dem Kandidaten auseinandersetzen und wissen, welche Entscheidung die beste für Klagenfurt ist.“ Wichtig sei ihm, dass jede/r zur Wahl geht, auch wenn keiner der beiden perfekt erscheint. Und auch weitere Kandidaten des ersten Wahldurchgangs wollen sich nicht offiziell festlegen, so etwa Horst Pilhofer von der KPÖ-Plus („aus taktischen Gründen neutral“), Roland Jaritz von ALLE („Die BürgerIn ist reif genug zu entscheiden“), Klaus-Jürgen Jandl vom Team Klagenfurt („beide bedeuten Stillstand, daher gibt es für mich keinerlei Wahl zwischen diesen beiden Kandidaten“) oder Christian Grüninger von der KUKE-Partei. Entscheidend ist am Ende aber ohnehin, wem die Wählerinnen und Wähler persönlich am ehesten zutrauen, Klagenfurt die kommenden sechs Jahre zu führen.