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Leben - Klagenfurt
Wie sich die aktuelle Situation auf die Kärntner Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal auswirkt, soll in einer kärntenweiten Umfrage erhoben werden.
Wie sich die aktuelle Situation auf die Kärntner Schülerinnen und Schüler und das Lehrpersonal auswirkt, soll in einer kärntenweiten Umfrage erhoben werden. © pixabay

5.271 Pädagoginnen und Pädagogen werden befragt:

An Kärntner Schulen: Land startet Corona-Umfrage unter Lehrern

Kärnten – Die aktuelle Corona-Situation ist für viele sehr belastend. Um die Auswirkungen von Lockdowns und Co. auf Schülerinnen und Schüler als auch auf das Lehrpersonal zu erfassen, startet das Land Kärnten nun eine große Umfrage in allen Kärntner Schulen.

 3 Minuten Lesezeit (438 Wörter)

Beinahe vier Monate – so lange haben Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II während der Corona-Pandemie ausschließlich im Distance-Learning verbracht. Kein Wunder also, dass laut aktuellen Studien Kinder und junge Menschen bis zum 25. Lebensjahr – insbesondere die 10- bis 18-Jährigen – die Gesellschaftsgruppe sind, die besonders an den Folgen der Corona-Pandemie und der Lockdowns gelitten haben.

Umfrage unter Schulleitungen und Pädagogen

Um genaue und vor allem regionalspezifische Daten zu den Auswirkungen bei Schülerinnen und Schülern dieser Altersgruppe zu erhalten und darauf basierend effiziente, tiefgreifende Unterstützungsmöglichkeiten zu koordinieren, starten Land Kärnten und die Bildungsdirektion für Kärnten eine große Umfrage unter 5.271 Pädagoginnen und Pädagogen, die in 159 Schulen der Sekundarstufe 1 und 2 insgesamt 45.655 Schülerinnen und Schüler unterrichten und den jeweiligen Schulleiterinnen und Schulleitern.

Erhebung von Angebotsbedarf

Zum einen stehe bei der Umfrage der pädagogische Bereich im Fokus, zum anderen soll der gezielte Bedarf an bereits bestehenden schulinternen und schulexternen Angeboten erhoben werden, erläutert Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser. Schulinterne Maßnahmen sind etwa Schulpsychologie, Schulsozialarbeit, Jugendcoaching, Schulmedizin und Beratungslehrerinnen und -lehrer. Unter schulexterne Maßnahmen fallen z. B. Familienberatungsstellen, Psychotherapie für Kinder und Jugendliche und Familien oder mobile, ambulante und stationäre Beratungs- und Therapieangebote.

Fremdbeurteilung soll objektive Erkenntnisse bringen

Wie Sozial- und Gesundheitsreferentin Beate Prettner betont, sei der wissenschaftliche Zugang über eine Fremdbeurteilung ebenso reizvoll wie sinnvoll: „Wir erwarten uns durchaus Erkenntnisse, die bislang noch keine andere Umfrage erschlossen hat.“ Spannend findet Prettner auch die Fragestellungen zur Kooperation und Kommunikation mit den Eltern. „Hat sich hier etwas verändert? Verbessert? Welchen Nutzen kann man daraus ziehen? Verschlechtert? Welche Maßnahmen sind zu setzen? – Ziel ist es jedenfalls, auf die Studienergebnisse mit maßgeschneiderten Antworten zu reagieren.“ Der Bildungsdirektor des Landes, Robert Klinglmair, sagt: „Wir erhoffen uns einen hohen Rücklauf von einer sehr verlässlichen Gruppe aus dem Schulbereich und erwarten uns eine hohe Objektivität durch die Fremdbeurteilung, wissend, dass nicht alle Lehrkräfte alle psychologischen Aspekte und Details beurteilen können.“

Details zur Umfrage

Die Studie wird von der Bildungsdirektion für Kärnten und von der Kinder- und Jugendanwaltschaft finanziert – die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 6.500 Euro. Durchgeführt wird sie von Birgit Senft, in Zusammenarbeit mit Primarius Wolfgang Wladika (Klinikum Klagenfurt Wörthersee – Abteilung für Neuropsychiatrie des Kindes- und Jugendalters), Astrid Liebhauser (Kinder- und Jugendanwaltschaft Kärnten) und Ina Tremschnig (BDK – Abteilung Schulpsychologie und Schulärztlicher Dienst). Abgefragt werden alle Schulen ab der 5. Schulstufe in ganz Kärnten, also Kärntner Pflichtschulen (Sekundarstufe I und Berufsschulen) sowie Bundesschulen (AHS, BMS, BHS, LWFS). Die Ergebnisse sollen bis Ende April 2021 vorliegen.