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Aktuell - Kärnten
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Frühling heuer ungewöhnlich trocken:

Wird es im Sommer 2021 weniger regnen?

Kärnten – In den letzten 163 Jahren brachte der Zeitraum März bis April in Österreich nur drei Mal weniger Niederschlag als heuer, wie eine Auswertung der ZAMG zeigt.

 2 Minuten Lesezeit (354 Wörter) | Änderung am 05.05.2021 - 11.07 Uhr

Der meteorologische Frühling 2021 verlief bisher sehr trocken. In der österreichweiten Auswertung fiel im Zeitraum von Anfang März bis Ende April rund 40 Prozent weniger Niederschlag. Die trockensten Regionen liegen vor allem im Süden und Osten Österreichs. Hier fehlen im bisherigen Frühling größtenteils 50 bis 80 Prozent Niederschlag. An einzelnen Messstationen liegen die Niederschlagsmengen derzeit auch im Bereich der Trockenheitsrekorde für den Zeitraum Jänner bis Anfang Mai, wie in Lienz, Klagenfurt, Zeltweg und am Schöckl. Die nächsten Tage bringen eher wechselhaftes Wetter und die Trockenheit wird zumindest ein wenig gedämpft.

Wirkt sich die aktuelle Trockenheit auf den Sommer aus?

Die Basis für einen trockenen Sommer wird oft schon im Frühling gelegt, vor allem wenn Wetterlagen überwiegen, die wenig Bewegung bei den Hochdruck- und Tiefdrucksystemen bringen. “Dann ziehen kaum Regenfronten vom Atlantik in den Alpenraum und die Feuchtigkeit wird durch lokale Regenschauer und Gewitter recycelt”, sagt ZAMG-Experte Klaus Haslinger. “Ist der Boden schon vom Frühling weg sehr trocken, so verdunstet nur wenig Feuchte, die für die Bildung von Regenschauern und Gewittern zur Verfügung steht. Man kann zwar nicht eindeutig sagen, dass die aktuelle Trockenheit auch einen trockenen Sommer bringt, aber die Wahrscheinlichkeit dafür steigt.”

In den letzten 163 Jahren nur drei Mal trockener

Auch auf die gesamte Fläche Österreichs gesehen ist die Trockenheit im historischen Vergleich bemerkenswert. Seit dem Messbeginn im Jahr 1858 brachte der Zeitraum März bis April in der österreichweiten Auswertung nur drei Mal weniger Niederschlag als heuer: in den Jahren 1893, 1946 und 2003.

Trockener Start in den Frühling wurde häufiger

Seit den 2000er-Jahren zeigen März und April einen Trend zu immer weniger Niederschlag. “Der Grund dafür ist noch nicht ganz klar”, sagt Klimaforscher Klaus Haslinger von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). “Einerseits fällt diese Änderung mit der markanten Erwärmung in Österreich und Europa zusammen, andererseits sehen wir in den langen Datenreihen des Niederschlags in Österreich und allgemein in Europa oft langfristige Schwankungen, die mit natürlichen Veränderungen der großräumigen Zirkulation in der Atmosphäre und in den Ozeanen zusammenhängen.”