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Leben - Villach
In Villach wurde am 8. Mai gegen die Vollspaltenböden demonstriert.
In Villach wurde am 8. Mai gegen die Vollspaltenböden demonstriert. © VGT.at

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Gegen Vollspalten­böden: “Kein Schwein soll mehr leiden müssen”

Villach – In der Bauernzeitung letzte Woche war die Rede davon, dass nach den Verboten von Legebatterien bei Hühnern und von Daueranbindehaltungen bei Milchkühen nun demnächst auch der Vollspaltenboden bei Schweinen verboten werden wird.

 1 Minuten Lesezeit (230 Wörter) | Änderung am 10.05.2021 - 11.10 Uhr

Während also die Landwirte die Zeichen der Zeit erkennen, bleibt laut VGT (Verein gegen Tierschutzfabriken) die ÖVP-Landwirtschaftsministerin Köstinger auf Tauchstation. Mit der heutigen Kundgebung an der Grünbergstraße in Wien waren es seit Beginn der Kampagne für ein Verbot der Haltung von Schweinen auf Vollspaltenboden österreichweit exakt 650 Protestaktionen. Auch in Villach wurde letzte Woche am 8. Mai demonstriert. Der Grüne Tierschutzminister Mückstein hat sich klar für ein Verbot von Vollspaltenböden ausgesprochen.

“Wenig Demokratieverständnis”

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: Es ist kaum zu glauben, wie wenig Demokratieverständnis in der ÖVP herrscht, wenn es um Tierschutz geht. Da sind Mehrheitsmeinung, Missstandsfeststellungen von EU-Kommission und Volksanwaltschaft, wissenschaftliche Studien über das Leid der Schweine und geringe Kosten bei der Umstellung kein Argument, auch nur irgendetwas zu ändern. In Großbritannien will man jetzt anerkennen, dass Tiere Gefühle und Interessen haben. Was wie eine Lächerlichkeit klingt, weil es so offensichtlich ist und jeder normale Mensch sowieso danach handelt, ist in Österreich noch Zukunftsmusik.”

“Tiere gelten juristisch als Sache”

Hierzulande gelten Tiere juristisch als Sachen bzw. dürfen sie wie Sachen behandelt werden. “Deshalb fehlt die Sicht der Tiere in der Diskussion über ihre Haltungsbedingungen. Die Verordnung zur Haltung der Schweine nach dem Tierschutzgesetz muss sämtliche Interessen der betroffenen Tiere berücksichtigen, und nicht nur die der Konsumenten und der Landwirte”, meint Balluch abschließend.