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Leben - Klagenfurt
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Mit Kreide gegen Belästigung

Catcalls of Klagen­furt: Öffentliches Ankreiden gegen sexuelle Belästigung

Klagenfurt – Mit Kreide gegen Belästigung – so lautet die Maxime der Initiative Catcalls of Klagenfurt, die gezielt gegen verbale Gewalt an Frauen vorgeht. Betroffene können über den Instagram-Kanal anonym ihre Geschichten öffentlich teilen und somit ein Bewusstsein dafür schaffen, wie präsent Catcalling im Alltag ist und dass solche Handlungen definitiv nicht verharmlost und totgeschwiegen werden dürfen.

 3 Minuten Lesezeit (378 Wörter)

Von Elisa Auer. Catcalls of Graz und Leoben haben es sich zum Ziel gemacht, bewusst und öffentlich gegen sexuelle Belästigung und Gewalt an Frauen vorzugehen – auch Klagenfurt zieht nach. Die Initiative bestärkt die Betroffenen, ihre Geschichte mit der Öffentlichkeit zu teilen. Dies erfordert viel Mut, weshalb Catcalls of Klagenfurt durch die gewährleistete Anonymität ein Medium schafft, dass Sicherheit sowie Rückhalt schenkt und den Opfern von verbaler Gewalt damit eine Stimme verleiht.

Was sind Catcalls?

Als Catcalls werden von Männern geäußerte Sprüche, anzügliches Pfeifen, Nachrufe und Reden bezeichnet, die Frauen auf ihr Geschlecht oder bestimmte äußere Attribute reduzieren und somit in eine unangenehme Situation bringen. Sie repräsentieren damit eine Form der öffentlichen Bloßstellung sowie Herabwürdigung und sind deshalb als verbale sexuelle Belästigung zu bewerten. Catcalling findet vor allem an öffentlichen Orten wie Straßen und Plätzen, in Verkehrsmittel oder auch in Einkaufszentren statt und ist mittlerweile alltäglicher Begleiter vieler Frauen.

Sexuelle Belästigung darf kein Normalzustand sein

Catcalls of Klagenfurt thematisiert und veröffentlicht diese Ausformung sexueller Belästigung auf Instagram, um damit ein öffentliches Bewusstsein zu schaffen und ein klares Statement gegen verbale Gewalt an Frauen zu setzen. Anonym können Betroffene von ihren Erfahrungen berichten und die herabwürdigenden Sprüche und Nachrufe werden anschließend von Catcalls of Klagenfurt mit Kreide an die „Orte des Verbrechens“ geschrieben, wodurch sie für die Allgemeinheit sichtbar werden. Öffentliche Konfrontation, Entschleierung und Aufklärung lautet die Devise. Anschließend werden die Kreidezeichnungen abfotografiert und mitsamt ihrer Hintergrundgeschichte auf Instagram gepostet.

Ankreiden statt Schweigen

Immer wieder werden Frauen Opfer von verbaler Misshandlung. Anstatt darüber zu sprechen, werden solche Aktionen von den Betroffenen häufig totgeschwiegen und verharmlost. Den Leidtragenden sind diese Situationen unangenehm und einige haben sogar das Gefühl, solche Handlungen provoziert zu haben. Tatsache aber ist: Diskriminierende, abwertende sowie reduzierende Sprüche und Anreden sind weder zu rechtfertigen noch zu tolerieren. Catcalls of Klagenfurt setzt sich somit für betroffene Frauen ein und bietet ihnen durch die sichergestellte Anonymität ein Medium, um sich Gehör zu verschaffen.

 

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