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Leben - Kärnten
„Menschlichkeit braucht mehr Zeit“: Fachsozialbetreuerin Heidi Bachlechner – im Bild mit
Bewohnerin Michaela Geyer – hat sich im zweiten Bildungsweg für den Sozialberuf
entschieden.
„Menschlichkeit braucht mehr Zeit“: Fachsozialbetreuerin Heidi Bachlechner – im Bild mit Bewohnerin Michaela Geyer – hat sich im zweiten Bildungsweg für den Sozialberuf entschieden. © Caritas

Internationaler Tag der Pflegekräfte

Pflegekraft mit Leib und Seele: „Es gibt nichts Schöneres“

Kärnten – Anlässlich des „Internationalen Tag der Pflege“ am 12. Mai stellt die Caritas Kärnten ihre Tätigkeit für alte, kranke sowie pflegebedürftige Menschen in den Fokus und appelliert angesichts des Pflegekräftemangels an die Politik, mit neuen Modellen den Zugang und Umstieg in diesen vielfältigen Beruf zu ermöglichen.

 3 Minuten Lesezeit (458 Wörter)

„Wir freuen uns, dass wir in dem Maße, in dem Impfungen und Immunisierung in der Bevölkerung voranschreiten, in unseren zehn Pflegewohnhäusern wieder vorsichtig zum Alltag zurückkehren können“, sagt Donata Rössler-Merlin als Bereichsleiterin für die stationäre Betreuung und Pflege bei der Caritas Kärnten. 356 Pflegekräfte der Caritas betreuen derzeit professionell und warmherzig alte bzw. kranke Menschen stationär, 52 sind in der mobilen Pflege beschäftigt. „Zu wenig“, weiß Caritasdirektor Ernst Sandriesser.

Finanzielle Unterstützung während Pflegeausbildung

Die Pandemie habe laut Sandriesser klar gezeigt, wie wichtig der Pflegeberuf ist. Um dem Pflegekräftemangel Herr zu werden und dringend benötigte Mitarbeiter zu gewinnen, hat er einen konkreten Vorschlag. So sollten Umsteiger in die Pflege – also Frauen und Männer mit einem Beruf ohne Perspektive – während der Pflegeausbildung eine finanzielle Unterstützung von der öffentlichen Hand erhalten. Darüber hinaus sollten die absolvierten Praktika in den Pflegewohnhäusern bezahlt werden. Auf diese Weise wäre etwa die Ausbildung zur Pflegeassistenz in überschaubarer Zeit möglich.

Für den Menschen in seiner Ganzheit da sein

Dass der Pflegeberuf herausfordernd, aber auch sehr erfüllend ist, daran lässt Heidi Bachlechner (46) keinen Zweifel. Sie war im ersten Beruf Einzelhandelskauffrau und hat sich im zweiten Bildungsweg in der Caritas-Schule für Sozialbetreuungsberufe in Klagenfurt für den Sozialberuf ausbilden lassen. Seit 24 Jahren ist Bachlechner mittlerweile als Fachsozialbetreuerin bei der Caritas tätig und bereut keine Stunde. „Ich kann jetzt mit dem wunderbaren Gefühl nach Hause gehen, anderen Menschen den Tag verschönert und gleichzeitig etwas für die Gesellschaft geleistet zu haben.“ Oft werde sie von den Bewohnern mit einem Lächeln für ihre Arbeit belohnt. „Es gibt nichts Schöneres“, sagt sie und wünscht sich mit der Anhebung des Personalschlüssels eine Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Pflege: „Es muss um mehr gehen als nur darum, die Grundbedürfnisse zu stillen, nämlich um den Menschen als Ganzes. Dafür bedarf es mehr Zeit.“

Umzug in ein neues Zuhause

In den Pflegewohnhäusern entspannt sich die Situation allmählich. „Es gibt wieder gemeinsame Unternehmungen und Aktivitäten. Außerdem kommen die Freiwilligen für Besuchsdienst und Hospizbegleitung wieder vermehrt in unsere Häuser“, freut sich Bereichsleiterin Rössler-Merlin.

Anerkennung für großes Engagement in der Pandemie

Die Caritas will den Bewohnern ein möglichst selbstbestimmtes Leben bieten, das sich an den eigenen Bedürfnissen orientiert. Ziel ist es, die letzte Lebensphase gemeinsam würdevoll zu gestalten. „Die letzten Monate waren für unsere Mitarbeiter extrem herausfordernd. Sie haben sich voll engagiert und alles getan, um unsere Philosophie mit Leben zu erfüllen“, betont Caritasdirektor Sandriesser: „Großer
Dank und Anerkennung an die Teams in unseren zehn Häusern!“

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