Unge­wöhnliche Geschäfts­idee: Truthahnmist als Dünger

“Wir haben auf unserem Balkon in Graz Tomaten angepflanzt und mussten bald feststellen, dass die Ernte ohne Dünger nicht besonders gut ausfällt. Dabei ist uns dann auch aufgefallen, dass im Handel ziemlich viel Kunstdünger bzw. Dünger mit zweifelhaften Inhaltsstoffen wie z.B. Blut- oder Knochenmehl zu finden ist. Uns war es aber wichtig unsere Pflanzen natürlich zu düngen, denn so wie unsere Nahrungsmittel soll auch die Nahrung für die Pflanzen natürlich sein. Und da ist uns dann die Idee gekommen, einfach unseren eigenen Dünger herzustellen und das eben aus Truthahnmist”, erklärt Sebastian Prutej die Entstehung der Idee.

Von der Idee zum Produkt

Bei der Gründungsgarage, einem Academic Start-Up Accelerator Programm der TU Graz und Uni Graz, konnten Christina Hirm und Sebastian Prutej ihre Idee weiterentwickeln und schnell lernen, was es heißt, tatsächlich Unternehmertum zu betreiben. Die Geschäftsidee wurde ständig verbessert, sodass sie bald andere Menschen von der Idee des nachhaltigen und natürlichen Gärtnerns überzeugen konnten. Schlussendlich bekamen die zwei im Zuge der Gründungsgarage die Möglichkeit ihr Projekt vor 90 potenziellen Investoren und Wirtschaftstreibenden zu “pitchen” (präsentieren) und konnten bei eben diesem “Final Pitch” den 3. Platz erreichen.

Dünger für die heimischen Gärten

Noch besser als der 3. Platz bei der Gründungsgarage ist, dass aus der einstigen Idee die Veroplant GmbH entstanden ist. Mit dem Ziel, durch einfache Anwendung mehr natürlichen und umweltfreundlichen Dünger aus Südkärnten in die heimischen Gärten zu bringen. Ihre Mission: “Unsere Mission ist es, den Einsatz von Kunstdünger auf das Minimum zu reduzieren, auf natürliche Alternativen zurückzugreifen und gleichzeitig Emissionen einzusparen, damit die Natur und Artenvielfalt auch noch für kommende Generationen erhalten bleibt”, so Prutej.

Nachhaltigkeit und Regionalität

Prutej erklärt: “Nachhaltiges und natürliches Gärtnern ist für uns eine Herzensangelegenheit, deshalb setzen wir bei Veroplant auf 100% natürliche Rohstoffe aus der Region Südkärnten. Damit der Rohstoff nicht unnötige Transportwege zurücklegen muss, produzieren wir auch gleich dort. Somit steckt in jeder Packung zu 100 % österreichische Qualität aus der Natur drinnen.”

Schonend für die Umwelt

Durch die regionale Produktion werden unnötige Transportwege vermieden und so CO2-Emissionen eingespart und durch die rasche Verarbeitung des Mistes leisten Christina Hirm und Sebastian Prutej auch einen wichtigen Beitrag zur Erfüllung der EU-NEC-Richtlinie. Diese besagt nämlich, dass Österreich bis 2030 12 % seiner Ammoniak (NH3) Emissionen reduzieren muss. Weiters setzen sie auch auf nachhaltige Verpackungslösungen, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen.