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Sport - Kärnten
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Viel Glück

Willkommen in der Bundesliga: Austria Klagenfurt gewinnt mit 1:0

Klagenfurt/ St. Pölten – 90 Spielminuten trennen die Klagenfurter Austria noch vom großen Traum – von der Rückkehr in die österreichische Fußball-Bundesliga. 90 Minuten, die vermeintlich angenehmer sein könnten, als es sich die Klagenfurter noch vor dem Hinspiel vergangenen Mittwoch erträumen konnten: 4:0, so der für die heimische Sportwelt enorm überraschende Endstand für die Violetten gegen den letztplatzierten der Bundesliga, den SKN St. Pölten.

 7 Minuten Lesezeit (929 Wörter) | Änderung am 30.05.2021 - 08.28 Uhr

Heute wird die Austria wohl von allen Kärntner Fußballfans unterstützt – zumeist von daheim, doch einige Austrianer ließen es sich trotz Zuschauerbeschränkungen, FFP-2-Maskenpflicht im Stadion, 3G- Nachweisregelung und langer Anfahrt von knapp vier Stunden nicht nehmen, die Violetten auf ihrem vielleicht historischen Weg vor Ort zu unterstützen.

Die Ausgangslage ist klar

Nach dem deutlichen Heimsieg stehen die St. Pöltner mit dem Rücken zu Wand. Wohl nur noch ein Wunder der Niederösterreicher kann die Rückkehr der Klagenfurter Austria in die Bundesliga verhindern. Dass es zu diesem nicht kommt, dafür wollen die Violetten sorgen. Keine Spur von Euphorie war in den vergangenen Tagen zu hören, weder von Spielern, noch von Funktionären und schon gar nicht von Trainer Pacult.

„Im Fußball ist alles möglich“

„Im Fußball ist alles möglich“ – das alte Sprichwort wird gebetsmühlenartig im Umfeld des heutigen Spiels, als Hoffnungsfloskel der Niederösterreicher, aber auch als Warnung für die Kärntner, wiederholt. Tatsächlich gibt es unzählige Beispiele solcher wahrgewordener „Unmöglichkeiten“: In Erinnerung ist vielen Fußballfans noch das Achtelfinale der Champions League 2017, als der FC Barcelona im Wunder vom Camp Nou ein 0:4 aus dem Hinspiel gegen Paris SG mit einem 6:1-Sieg aufholen und aufsteigen konnte.

„WIR SCHAFFEN DAS“ …

… prangt es groß als Motto (in Wahrheit der Leitspruch des Sponsors) in der NV- Arena, der Heimstätte des SKN. Dass die Niederösterreicher dieses in einem Wunder von St. Pölten nicht wirklich noch schaffen, dafür wollen die Klagenfurter jedoch ihr Möglichstes tun. Vielleicht bereits mit einem Tor, denn mit einem solchen der Violetten würden die Niederösterreicher bereits sechs eigene für den Gesamtsieg benötigen.

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Auch die Klagenfurter Fans beweisen Bundesligatauglichkeit

Das Spiel beginnt ruppig, die Teams schenken sich nichts. Bei den Niederösterreichern keine Spur von Aufgabe, sie wollen merklich das schnelle Tor erzielen. In der 7. Minute landet der Ball, ähnlich wie im Hinspiel, erstmals im Tor der Klagenfurter – der Schiedsrichter entscheidet jedoch auf Abseits. Damit wachen auch die Heimfans auf, versuchen ihre Mannschaft nun vor zu peitschen. Die Stimmung in der NV-Arena wäre, trotz Zuschauerbeschränkung und kalter Temperaturen, bundesligatauglich, was jedoch insbesondere an den mitgereisten Klagenfurter Fans lag, die ihre Mannschaft lautstark unterstützt.

Eine erste Halbzeit ohne Großchancen

In der 15. Minute dann die erste Chance für die Klagenfurter durch Pink, der Ball geht jedoch am Tor vorbei. Folglich versuchen die St. Pöltner die Initiative zu ergreifen, die Austria steht jedoch gut und hat zudem alle Zeit der Welt. Nach 25 Minuten erst der erste Eckball für die Niederösterreicher, wirklich gefährlich können sie jedoch erneut nicht werden. Nach einer halben Stunde weckt ein Donner auch die Letzten in der NV-Arena auf, schwarze Wolken ziehen über die niederösterreichische Hauptstadt – immer wahrscheinlicher auch sportlich, denn in der verbleibenden Stunde müssen dem SKN noch immer (mindestens) vier Tore gelingen.

Eine Viertelstunde plätschert das Spiel einigermaßen ungefährlich dahin. Der Regen bleibt aus, auch die Großchancen auf beiden Seiten. Sichtlich nervöser werden nur die Mitarbeiter der St. Pöltner, die schon beinahe bei jede Berührung der Klagenfurter gegenüber ihrer Spieler zu Protesten ansetzen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kommen die St. Pöltner schließlich doch noch zu einer Torchance, auch sie wird vergeben. Eine Spielhälfte, 45 Minuten plus Nachspielzeit, fehlen der Klagenfurter Austria noch auf ihr Glück – fehlen Kärnten auf zwei Bundesligavereine und das langersehnte Derby um die Vorherrschaft im Süden Österreichs…

Die letzten Minuten der Zweitklassigkeit

Die niederösterreichischen Zuschauer erwarteten sich ein Feuerwerk ihrer Mannschaft – mindestens vier Tore hätte die Heimmannschaft gegen die Austria Klagenfurt benötigt. Bis zur aktuellen 80. Minute steht es jedoch noch immer 0:0. Polemisch könnte man sagen, dass die Spielerwechsel der Austria das einzig Erwähnenswerte der bisherigen zweiten Spielhälfte waren: In der 57. Minute kam Hütter für Miesenböck, in der 60. Paul für Timossi und in der 72. bekam auch Hadzic noch die Chance, dieses historische Spiel vom Spielfeld mitzuerleben, als er für Greil einlaufen durfte.

Zehn Minuten trennen die Austria noch vom Abpfiff, von der offiziellen Rückkehr in die Bundesliga. Die Klagenfurter Fans, es dürften um die 300 unter den insgesamt 1464 Zuschauern sein, feiern die Mannschaft bereits frenetisch: „Werdet zur Legend. Kämpfen bis zum Ende, für die Bundesliga-Austria“. Sie bejubeln aber auch lautstark Trainer Pacult, dem noch kein Lächeln über die Lippen kommt, der noch bis Ende konzentriert bleibt.

Toooooooor

SKN spielt trotzdem offensiv weiter und Markus Pink ist zur Stelle – 1:0 für die Austria in der 88. Minute, gleichzeitig auch der Endstand. Die St. Pöltner zeigen sich in der Schlussphase zwar noch aggressiv und frustriert, doch es ändert nichts mehr: AUS, SCHLUSS, VORBEI – das Rückspiel der Relegation endet mit einem 1:0-Sieg der Gäste, die Klagenfurter Austria setzt sich mit einem Gesamtscore von 5:0 durch. Nachdem sich der Verein 2005, damals als FC Kärnten spielend, aus der höchsten österreichischen Spielklasse verabschiedete, kehrt die Austria 2021 wieder in die Bundesliga zurück…

Die Aufstellung

Aufstellung: Philip Menzel, Patrick Greil, Maximiliano Moreira, Kosmas Gkezos, Alex Timossi, Christopher Cvetko, Markus Rusek, Simon Straudi, Thorsten Mahrer, Markus Pink, Fabian Miesenböck.

Trainer Peter Pacult

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