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Veröffentlicht am 17.06.2021, 14:32

Umfrage zu Stimmungsbild

"Corona-Müdigkeit" in Kärnten weit geringer als erwartet

Kärnten - Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) führte mit der Medizinische Universität Graz im April und Mai 2021 eine repräsentative telefonische Umfrage in Kärnten durch, um das Stimmungsbild hinsichtlich der COVID-19 Präventionsmaßnahmen einzufangen.
von Carolina Kucher3 Minuten Lesezeit (464 Wörter)
Wie geht es den Kärntnern mit der Situation.

Ilse Oberleitner, Landessanitätsdirektorin des Landes Kärntenberichtet stolz: „Kärnten hat als erstes Bundesland in Österreich an der Erhebung teilgenommen.” Die Auswertung der Einflussfaktoren auf das individuelle Verhalten unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen in der COVID-19 Pandemie waren die zentralen Themen dieses KAP-Survey (Knowledge – Attitude – Practice). Erste Ergebnisse zeigen, dass der Großteil der Bevölkerung in Kärnten zumindest einmal getestet ist und die „Corona-Müdigkeit“ weit geringer ist, als man es nach über einem Jahr in der Pandemie annehmen würde. Die Gesamtauswertung der Umfrageergebnisse wird für den Sommer erwartet.

Warum sich manche nicht testen lassen wollen

Über 90 Prozent der Bevölkerung waren zum Befragungszeitpunkt zumindest einmal getestet worden. „Für uns von Interesse war gerade die Gruppe der bislang noch nicht Getesteten“, erläutert Andrea Siebenhofer-Kroitzsch vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung, „denn nur so können wir verstehen, warum sich jene bislang noch nie testen ließen.“ Von den Gründen derer, die noch nicht getestet wurden, wurde am häufigsten die Skepsis bezüglich der Aussagekraft des Tests genannt. Weiters wurden als Gründe angegeben, dass die Befragten symptomlos waren bzw. nicht vorhatten, andere Personen zu treffen. Einige Personen aus der Gruppe, die bislang an keinem Test teilnahmen, gaben jedoch an, dass sie sich testen lassen würden, um beispielsweise Risikopersonen zu schützen oder Freunde treffen zu können.

“Wir wollen die Leute verstehen”

Die Umfrage zeigt, dass es möglich ist, mit einem Telefoninterview Personen zu erreichen, die sich nicht an die Maßnahmen halten, um so diese Gruppe besser zu verstehen. „Zusammenfassend ging es uns in diesen Interviews mit 500 Personen darum, zu verstehen, welche Faktoren dafür verantwortlich sind, dass sich die Bevölkerung an die Maßnahmen hält bzw. nicht hält. Dafür wurden unter anderem Aspekte wie die wahrgenommenen Vorteile bzw. Nachteile, die das Befolgen der Maßnahmen mit sich bringt, aber auch die Einschätzung der Gefahr, sich zu infizieren, das Vertrauen in Institutionen sowie weitere Parameter erhoben“, fasst die Studienleiterin zusammen.

Wer ist bereit sich einzuschränken?

Immerhin rund 75 Prozent der Befragten sind nach über einem Jahr der Pandemie bereit, sich einzuschränken, um die COVID-19 Risikogruppen zu schützen. Hierzu zeigten sich keine Unterschiede im Geschlecht und dem Bildungsgrad, jedoch beim Alter sah man, dass die Bereitschaft bei jüngeren zwar etwas geringer als bei älteren Personen war, aber noch immer 65,2 Prozent der unter 25-Jährigen zu Einschränkungen bereit sind. Ein knappes Drittel hat sogar noch keine Anzeichen einer Übersättigung des Themas, wobei sich ebenfalls kein Unterschied im Geschlecht, jedoch beim Alter und in der Bildung zeigte. Die Gruppe derer, die am zugänglichsten für aktuelle Informationen im Zusammenhang mit COVID-19 ist, waren die 55 bis 64-Jährigen sowie jene mit dem höchsten Bildungsabschluss.

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