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Veröffentlicht am 22.06.2021, 20:57

Trotz Lockerungen

Neustart mit Hürden: Sport- und Freizeitbetriebe stehen vor Großen Herausforderungen

Kärnten - Das Fazit von Kärntens Freizeit- und Sportbetriebe nach den ersten Öffnungsschritten – auch unter erleichterten Bedingungen – ist eher verhalten. Lockdowns, Kündigungen, fehlende Touristen beschäftigen die Branche nachhaltig.
von Anja Mandler3 Minuten Lesezeit (384 Wörter)

Seit gut zwei Wochen haben Kärntens Sport- und Freizeitbetriebe unter erleichterten Auflagen offen. Eigentlich ein Grund, durchzuatmen, doch der extrem lange Lockdown hängt den Unternehmen nach und auch die Kunden üben sich bis dato in Zurückhaltung. „Ich freu mich, dass wir wieder unter nahezu ‚normalen‘ Bedingungen arbeiten dürfen, aber es ist ein Trugschluss, zu glauben, dass das Aufsperren mit guten Umsätzen oder gar Gewinn einhergeht“, sagt Andy Wankmüller, Fachgruppenobmann der Kärntner Sport- und Freizeitbetriebe. Nach wie vor sind es vor allem die Auflagen, die den Betrieb hemmen. „Die mit Juli kommunizierten Öffnungen stimmen mich aber positiv. Gerade der Wegfall von Mindestabstand und Maskenpflicht ist bei Kursen eine große Erleichterung“, so der Fachgruppenobmann.

Betriebe stehen vor “enormen Herausforderungen”

Die Sport- und Freizeitbetriebe gehören zu jenen Unternehmen, die von langen Lockdowns und sehr strengen Auflagen betroffen sind. „Die Branche ist extrem vielfältig. Beispielsweise ist für Fitnessstudios und Tanzschulen der Sommer so oder so eine schwierige Saison, da in den warmen Monaten logischerweise mehr Outdoorsport betrieben wird. Viele Kunden haben gekündigt, bei anderen merkt man eine abwartende Haltung“, berichtet Wankmüller. Gleichzeitig erweist sich die Neukundengewinnung als enorme Herausforderung; mit einer Stabilisierung der Kundenzahlen ist frühestens zum Jahreswechsel zu rechnen. Auch bei den Fremdenführern ist die Auftragslage eher bescheiden: „Führungen sind zwar möglich, aber gerade die derzeit noch ausbleibenden Busreisen merken wir in diesem Bereich stark. Umso wichtiger ist es aus Sicht des Obmanns, dass die finanziellen Unterstützungsmaßnahmen von der Regierung verlängert wurden: „Das ist ein wichtiger Schritt, denn die Betriebe haben eine Chance verdient, nach so langer Zeit wieder durchzustarten!“

Gleichstellung gefordert

Andy Wankmüller ortet bei den Unterstützungsleistungen aber auch Ungereimtheiten: „Wir fordern eine rasche Gleichstellung bei der Senkung der Mehrwertsteuer auf fünf Prozent analog zu Gastronomie, Hotellerie und den Kulturbetrieben. Es ist völlig unverständlich, warum dies nicht für die gesamte Tourismuswirtschaft gelten sollte.“ Damit würde man eine Branche unterstützen, die aus überdurchschnittlich vielen Familienbetrieben und Ein-Personen-Unternehmen besteht. Jedes von ihnen hat sich auf ein anderes Gebiet im Rahmen der professionellen Unterhaltung von Gästen und Einheimischen spezialisiert. Die Bandbreite reicht von Solarien und Fitnessstudios über Fremdenführer und Campingplätze bis hin zu Tanzschulen, Veranstaltern und Wedding Plannern.

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