Der Klagenfurter Franz Miklautz ist als Investigativjournalist tätig. Unter anderem betreibt er die Plattform mediapartizan.at, auf der er regelmäßig Missstände aufdeckt. Er war nominiert für den Literaturpreis Wartholz VII und ist Gewinner des “Erostepost”-Literaturpreises 2014.
Gegen die Stimmen von FPÖ und NEOS
Wie nun bekannt wurde und interne Papiere des Magistrats zeigen, soll dieser Kredit endfällig sein. Das bedeutet, dass während der 30-jährigen Laufzeit keine Tilgung erfolgt. Was nichts anderes heißt, als dass im Jahr 2051 noch immer die Gesamtsumme von 50 Millionen Euro aushaftet. Außer der FPÖ und den NEOS haben der Darlehensaufnahme in der letzten Gemeinderatssitzung vergangene Woche alle Parteien zugestimmt. Auch die Grünen.
Stadt will für Rückzahlung sparen
Im Stadtsenat befürworteten mit Ausnahme von Stadträtin Sandra Wassermann (FPÖ) alle Regierungsmitglieder die Kreditaufnahme bei der Bank Austria/Unicredit. Wassermanns Gemeinderatskollege Wolfgang Germ schnaubt ob der Endfälligkeit des Kredites. Auf diese Weise würden zukünftige Generationen belastet. Das Darlehen werde den Jüngsten in die Schuhe geschoben. “Unsere Kinder müssen dann die Zeche dafür zahlen”, so Germ. Patrick Jonke, Büroleiter von Bürgermeister Christian Scheider (TK), versucht zu beruhigen: “Während der Kreditlaufzeit wird die Stadt Geld in einem Fonds ansparen. Dieses Geld ist dann zweckgebunden für die Rückzahlung des Vitalbad-Kredits zu verwenden.”
Befürchtung: Zweckentfremdung des Angesparten
Doch das sei, so NEOS-Klagenfurt-Chef Janos Juvan, bloß eine Willensbekundung: “Abgesehen davon, dass die Konditionen fürs Darlehen aufgrund unserer Initiative gut ausgehandelt wurden, bin ich mir nicht sicher, ob die Politik nicht auf die Idee kommt, das angesparte Geld für die Sanierung (der Stadt; Anm.) heranzuziehen. 30 Jahre sind eine lange Zeit”, warnt Juvan. Sieht man sich den Schuldenstand der Stadt an, dieser beläuft sich auf 142 Millionen Euro, ist Juvans Befürchtung wohl nicht ganz unbegründet.
Zudem ist es wohl nicht ganz auszuschließen, dass das Bad nach 30 Jahren erste ernstzunehmende Altersbeschwerden zeigt und damit Sanierungskosten entstehen könnten. Beim alten in der Gasometergasse war es so ähnlich.