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Veröffentlicht am 01.08.2021, 14:36

Diözese kritisiert Vorgehen

"12.000 Impftote": Große Aufregung um Preitenegger Pfarrer

Preitenegg - "In nur sechs Monaten 12.000 Impfgetötete und 800.000 Impfgeschädigte" – diese Zahlen werden laut einem Medienbericht im aktuellen Pfarrbrief der Pfarre Preitenegg verbreitet. Die Fake-News sorgen für Aufregung – Kritik am Vorgehen des Pfarrers kommt auch aus der Diözese.
von Raphael Krapscha2 Minuten Lesezeit (290 Wörter)
Die in Kritik geratenen Passagen zur Corona-Impfung soll der Preitenegger Pfarrer nur abgeschrieben haben.

In Preitenegg erhielten die rund 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner vor kurzem den aktuellen Pfarrbrief vom August 2021 zugeschickt. Das Hauptthema darin: Die Corona-Impfung. Laut einem aktuellen Medienbericht der Kleinen Zeitung widmen sich drei der vier Seiten vermeintlichen “Fakten” über die Corona-Impfung, die jedoch aus keiner seriösen Quelle stammen. Schon der Titel des Artikels lässt auf den Inhalt des Geschriebenen deuten: “Ein Aufschrei müsste durch unser Volk gehen, das ganze Land erschüttern: ES REICHT! SCHLUSS JETZT! DAS MAß IST VOLL!”

Geschlossenes Auftreten gefordert

Im Pfarrbrief wird laut dem Medienbericht etwa behauptet, dass “in nur sechs Monaten alleine 12.000 Impfgetötete und 800.000 Impfgeschädigte” verzeichnet wurden. Dabei wird sich auf angebliche Daten der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) bezogen. Auch die Aussichten für die Zukunft scheinen für einen Pfarrbrief eher düster: Im Herbst gehe es nämlich erst “richtig los.” Es wird behauptet, dass man Eltern sogar das Erziehungsrecht über deren Kinder entziehen könnte, sollten sich diese gegen eine Impfung weigern. Ein geschlossenes Auftreten gegen die “Impfwütige Verbrecherbande” wird gefordert.

Pfarrer zweifelt Impf-Sinnhaftigkeit an

Wie die Kleine Zeitung berichtet, hat der für den Inhalt des Pfarrblattes verantwortliche Preitenegger Praffvorsteher, Eugeniusz Subocz, auf die Aufregung um den Brief bereits reagiert. Laut ihm – er selbst zweifle die Sinnhaftigkeit der Impfung an – sei die im Artikel vertretene Meinung nur eine von vielen und abgeschrieben. In der nächsten Ausgabe werde eine andere Meinung erscheinen. Die Verbreitung der Verschwörungstheorien wird auch von der Diözese Gurk-Klagenfurt kritisiert. Wenn man sich schon einem solchen Thema annehme, sollten laut der Diözese mehrere Meinungen darüber transportiert werden. Das Pfarrblatt sei außerdem nicht zur Verbreitung “globaler Verschwörungstheorien” vorgesehen, wird der Generalvikar der Diözese, Johann Sedlmaier, im Medienbericht zitiert.

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