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Veröffentlicht am 05.08.2021, 14:16

Bürger haben beraten

Um Schlimmeres zu verhindern: Zwei Millionen Euro für den Hochwasserschutz

Villach - Mehrere Hochwasser-Ereignisse in den vergangenen Jahren haben zu einer neuen Bewertung potenzieller Gefahrenbereiche durch das Land Kärnten geführt. Stadt Villach informierte über geplantes Projekt in Warmbad.
von Carolina Kucher3 Minuten Lesezeit (457 Wörter)

Nach ausführlichen Bewertungen und Analysen wurde von Experten des Landes Kärnten und der Stadt Villach ein Weg gefunden, wie Hochwasser- und Umweltschutz optimal vereint werden können. Die geplanten Maßnahmen sorgten bei einigen Bürgerinnen und Bürgern für Sorge um das Naturjuwel Warmbad. Aus diesem Grund lud Stadtrat Harald Sobe am Mittwoch zu einer Bürgerinformation, um über den aktuellen Stand der Planung zu berichten und so Unsicherheiten zu begegnen und die Fakten in den Fokus zu rücken. Rund 80 Personen waren der Einladung gefolgt.

Die Flüsse schon vorher entschärfen

Konkret geht es um die beiden Gewässer Hungerbach und Warmer Bach. „Eine unserer wichtigsten Botschaften ist: Das Maibachl, Naturjuwel und beliebtes Naherholungsgebiet, bleibt von den Maßnahmen gänzlich unberührt“, versicherte Stadtrat Sobe. Hungerbach und Warmer Bach könnten bei schweren Regenfällen allerdings für folgenreiche Überschwemmungen sorgen. Die Auswirkungen solcher Überschwemmungen waren in den vergangenen Wochen in Deutschland und Österreich zu verfolgen. Daher werden die beiden Bäche mit sogenannten Hochwasser-Rückhaltesperren in den Bereichen „Grabenausgang Hungerbach“ und „Alte Schießstätte“ (Gebiet der Napoleonswiese) entschärft. Dabei handelt es sich um zwei Erddämme, die nach der Aufschüttung mit Gras- und Kräutermischungen bepflanzt werden und sich harmonisch in die Warmbader Landschaft einfügen werden.

Tümpel werden nicht zubetoniert

Auch nötige Steinschlichtungen werden mit Humus überdeckt und bepflanzt. Beim Kurpark des Warmbader Thermenkomplexes wird zusätzlich der Spazierweg leicht angehoben, um angrenzenden Häusern Sicherheit vor Hochwasser zu bieten. „Es ist wichtig, festzuhalten, dass im gesamten Gebiet nicht betoniert wird. Auch der in diesem Bereich befindliche Tümpel, der ein wichtiger Lebensraum für Tiere und Insekten aller Art ist, wird nicht angerührt“, sagte Sobe.

Um Bäume zu schützen, werden diese im Rahmen der geplanten Anschüttungen mit Baumschutzmatten versorgt. Gleichzeitig wird die Bachsohle in diesem Bereich vertieft und wieder mit natürlichem Material bedeckt. „In Summe haben wir hier einen vorbildlichen Weg gefunden, mit den geringsten Eingriffen in die Natur den bestmöglichen Schutz zu erreichen“, sagte Baureferent Sobe.

Lösung der Bürger kann nicht umgesetzt werden

Eine von mehreren Bürgerinnen und Bürgern ins Spiel gebrachte mobile Lösung, also das Anbringen von mobilen Schutzvorrichtungen im Notfall, kommt in diesem Gebiet nicht infrage. „Erstens gibt es bei den beiden Bächen keine Vorwarnungszeit. Zweitens müssten die mobilen Elemente auf ebenen Flächen, also Beton, stehen. Und das würde einen massiven Eingriff in dieses Naturjuwel darstellen. Genau das will verständlicherweise niemand“, sagte Sobe. Die Gesamtkosten für das Projekt werden aus derzeitiger Sicht auf rund zwei Millionen Euro geschätzt. Sie werden Großteils vom Bund, dem Land Kärnten und Anrainern getragen.

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