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Veröffentlicht am 15.08.2021, 11:48

Video geht bereits viral

Skandal aufgedeckt: Video zeigt, wie PCR-Bänder unter der Hand verkauft werden

Klagenfurt - Die Stadt Klagenfurt gibt seit knapp einer Woche Armbänder an Lokalgäste aus. Diese gelten als „2G"- bzw. "3G-Nachweis." Ein Video sorgt nun jedoch für einen handfesten Skandal. Die Armbänder wurden demnach letzte Nacht in Klagenfurt zum Verkauf angeboten – ohne vorherige Testung, versteht sich.
von Raphael Krapscha, Yvonne Schmid-Berger4 Minuten Lesezeit (499 Wörter)Exklusiv
In dem Video, das der 5-Minuten-Redaktion vorliegt, ist ein "Verkaufsgespräch" rund um die Bänder klar zu hören.

Ein Video aus Klagenfurt geht bereits via What´s App viral. Zu sehen ist ein junger Mann beim Klagenfurter Testcontainer. Eine weitere Stimme – sie gehört zu einem Mann, der nicht zu sehen ist – fragt: “Was verlangst?” und eine weibliche Stimme antwortet: “Einen Zehner. Fünfe für mich und fünfe für einen Kollegen.” Die Beiden zahlen jeweils zehn Euro und die Frau antwortet: “Schmeiß einfach rein, weil ich habe nichts angegriffen.” Nachdem die Männer bezahlen, fragt jemand im Video “habt ihr eure Bänder”? Sie bejahen und die Dame wünscht abschließend noch viel Spaß. Die beiden Männer ziehen mit den Armbändern ihrer Wege (Das Video liegt der Redaktion vor). Verwunderlich: Im Video ist von einer Testung der Männer keine Rede.

“Mitarbeiterin fristlos entlassen”

Bei der Stadt Klagenfurt sei der Vorfall aber bereits bekannt, heißt es auf Anfrage von 5-Minuten. In einer Reaktion auf das unrechtmäßige Verkaufen der Bänder heißt es: “Es wurde bekannt, dass eine Mitarbeiterin jener Sicherheitsfirma, die für die Ausgabe der Nachtgastronomiebänder zuständig ist, unrechtmäßig ohne Vorlage eines 3G-Nachweises und entgeltlich Eintrittsbänder für die Nachtgastronomie ausgegeben hat.” Der Vorfall sei von der Sicherheitsfirma umgehend an die Stadt Klagenfurt gemeldet worden – entsprechende Maßnahmen wurden gesetzt. Im Statement heißt es: “Die Mitarbeiterin wurde fristlos entlassen und rechtliche Schritte wurden eingeleitet.

Seitens der Stadt Klagenfurt sei ein seriöses Sicherheitsunternehmen engagiert worden. “Vor kriminellen Handlungen ist ein Unternehmen mit vielen Mitarbeitern jedoch nicht gefeit. Dennoch ist die beauftragte Firma aufgefordert, künftig bei der Auswahl der Mitarbeiter und ihren Einsatz für einen verantwortungsvollen und gewissenhaften Umgang in der jeweiligen Tätigkeit Sorge zu tragen”, heißt es im Statement.

Laut der Sicherheitsfirma soll es jedoch nur ein einmaliger Vorfall gewesen sein, da die betroffene Mitarbeiterin an den anderen Einsatztagen von einem sogenannten Supervisor kontrolliert wurde – was am Tag, an dem das Video gedreht wurde, nicht der Fall war. Der Geschäftsführer der Sicherheitsfirma erklärt gegenüber 5-Minuten: “Am Montag erfolgt die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft.”

Eine Idee aus Klagenfurt…

Nachtschwärmer bekommen am Testcontainer auf dem Alten Platz von 20 bis 24 Uhr ein Armband als Bestätigung ihrer negativen PCR-Testung. Eine Erleichterung für die Klagenfurter Nachtgastronomie, für die seit Ende Juli die 2G-Regel gilt. Besucher müssen also einen PCR-Test vorweisen oder geimpft sein. Beim Eingang und bei Kontrollen müssen also nur mehr die verschiedenfarbigen Armbänder nachgewiesen werden. Eine Idee aus der Stadt Klagenfurt, nachdem der Bürgermeister Christian Scheider (TK), Vertreter der Gastronomie, der Wirtschaftskammer, der Behörde, des Ordnungsamtes und der Polizei an einem Runden Tisch teilnahmen. Die Armbänder als Bestätigung der “2G” wurden von allen Vertretern begrüßt.

Das nun virale Video könnte dem Erfolgskonzept “made in Klagenfurt” aber einen Strich durch die Rechnung machen. Offen bleibt, wann das Video aufgenommen wurde und in welchem Rahmen. Die Macher des kurzen Clips waren telefonisch noch nicht zu erreichen.

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