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Veröffentlicht am 17.09.2021, 16:46

Pflege, Lehre, Volkskultur

Kampf gegen Facharbeiter-Mangel: FPÖ fordert 10.000 Euro Lehr­abschluss-Prämie

Kärnten - Am Freitag präsentierte die FPÖ Kärnten ihre politischen Themen für den Herbst. Im Mittelpunkt standen dabei die Situation in der Pflege, der Kampf gegen den Personalmangel und Unterstützung der Vereine.
von Anja Mandler4 Minuten Lesezeit (580 Wörter)

„Wir haben uns ausführlich mit den brennendsten Herausforderungen in Kärnten beschäftigt und konnten nach einem positiven Tag drei zentrale Zukunftsthemen für unsere Herbstarbeit herausarbeiten“, resümierten heute der gf. FPÖ-Landesparteiobmann NAbg. Erwin Angerer und Klubobmann LAbg. Gernot Darmann die gestrige Klubklausur der Freiheitlichen in Heiligenblut. „‘Die Freiheit, die wir meinen‘ möchten wir insbesondere in den Bereichen Wirtschaft & Arbeit, Soziales & Gesundheit sowie Kultur & Volkskultur umsetzen. Diesbezüglich werden wir die Schwerpunkte unserer politischen Herbstarbeit sowohl im Kärntner Landtag als auch im Nationalrat setzen“, erklärte Angerer.

Lehrabschlussprämie gegen Personalmangel

„In punkto Wirtschaft ist vor allem der Lehrlings- und Facharbeitermangel eine aktuelle Problemstellung, die einer fehlenden Wertigkeit der Lehre und einer zu geringen Entlohnung der Leistungsträger unserer Gesellschaft geschuldet ist. Dem möchten wir mit einer Informations- und Öffentlichkeitsoffensive, einer verstärkten Zusammenarbeit von Wirtschaft und Schulen, Steuerentlastungen und dem Modell der Mitarbeiter-Gewinnbeteiligung sowie einer Lehrabschlussprämie entgegentreten“, so der gf. FPÖ-Landesparteiobmann. „Die Lehrabschlussprämie in Höhe von 10.000 Euro soll jeder Lehrling, der seine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen hat, bekommen. 5.000 Euro davon erhält er in bar und 5.000 Euro in Form eines Bildungsschecks für eine weitere Ausbildung.“ Hier solle es zuerst ein Pilotprojekt in Kärnten geben, wie dies bereits beim Erfolgsmodell „Lehre mit Matura“ der Fall war. Ziel sei dann eine Bundeslösung.

Neues Pflegemodell

FPÖ-Klubobmann Darmann hob die Bedeutung der Pflege als zentrales Zukunftsthema hervor. Allein bis 2030 brauche man österreichweit 75.000 neue Pflegekräfte. „Deshalb ist eine komplette Systemumkehr notwendig, weg von der stationären und hin zur häuslichen Pflege. Wir müssen die Ressource Familie nutzen und unsere Angehörigen solange es möglich ist zuhause pflegen“, so Darmann. Er schlägt einen Steuerbonus im Bereich der professionellen Pflege vor, um einen Anreiz für diesen so wichtigen Mangelberuf zu schaffen. Als weiteren Punkt fordert die FPÖ einen Pflegescheck in der Höhe von monatlich 1.000 Euro. „Dieser Pflegescheck kann für die 24h-Betreuung oder die mobile Pflege eingesetzt werden, ebenso könnte ein Teil dafür genutzt werden, um als pflegender Angehöriger für sich eine Pensionsvorsorge zu machen. So ein Pflegescheck würde den Bürgern eine Finanzierungsfreiheit und damit Versorgungsfreiheit bringen. Neben der menschlichen Perspektive ist die Pflege zuhause jedenfalls auch günstiger als ein Heimplatz“, betonte der FPÖ-Klubobmann.

Wiederbelebung der Kärntner Volkskultur

„Die Volkskultur ist ein Teil der Kärntner Identität, der aktuell zu wenig Beachtung geschenkt wird. Während die Förderung der Volkskultur im Jahr 2010 noch 2,5 Millionen Euro betragen hat, liegen wir heute bei nur noch 600.000 Euro. Diese extreme Reduktion zeigt, dass die Volkskultur der rot-schwarzen Regierung offenbar nicht viel Wert ist“, so Angerer. „Die Vereine stehen aufgrund der Corona-Nachwirkungen nicht nur vor finanziellen Herausforderungen, sondern haben auch massive Nachwuchsprobleme“, führte Angerer aus und zeigte folgende Lösungsvorschläge der FPÖ auf: „Um die Volkskultur in Kärnten wiederzubeleben und die Vereine zu unterstützen, möchten wir unter anderem eine fixe Chorstunde in den Pflichtschulen wieder einführen und Musiklehrer dazu verpflichten, sich in den Vereinen zu engagieren. Mit der Wiedereinführung des Kärntner ´HeimatHerbstes´ können wir sowohl den Vereinen als auch der Hotellerie und Gastronomie wieder einen Veranstaltungs-Fixpunkt im Jahr geben und zudem die Saison verlängern. Ein dritter Ansatzpunkt ist die Einführung eines Tages der Familie, an dem alle Kultureinrichtungen gratis besucht werden können“, so der FPÖ-Landesparteiobmann, der für 2022 ein „Jahr der Volkskultur“ vorschlägt.

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