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Veröffentlicht am 05.10.2021, 21:07

Ausschreibung wird kritisiert

Einige Parteien über Strutz-Bestellung "not amused"

Klagenfurt - Wie 5 Minuten gestern, Montag, exklusiv berichtete, soll Martin Strutz erneut Projektkoordinator der Stadt Klagenfurt werden. Dem ehemaligen FPÖ-Politiker war nach einem Medienbericht im Mai dieses Jahres eine Verwarnung wegen "fehlender Meldung von Nebentätigkeiten" erteilt worden. Dabei ging es um einen Provisionsvertrag, der in einem möglichen Interessenkonflikt zu seiner Tätigkeit für die Stadt stand und ihm für vermittelte Infrastrukturprojekte im Falle einer Auftragserteilung hohe Provisionen versprach. Kassiert habe Strutz nach Aussage des damaligen Geschäftspartners allerdings nichts.
von Franz Miklautz3 Minuten Lesezeit (376 Wörter)
V. l. n. r.: Philipp Smole, Janos Juvan, Philip Kucher und Christian Scheider.

“Strategische Weitsicht”

Danach wurde Strutz´ Posten des Projektkoordinators der Stadt intern neu ausgeschrieben. Aus dieser internen Ausschreibung sei Strutz mit 90 von 120 Punkten siegreich hervorgegangen. “Strategische Weitsicht” sei eine der Stärken von Strutz gewesen, so Daniel Lechner, geschäftsführender Gesellschafter von Hill International. Der bekannte Personalberater hatte die interne Ausschreibung begleitet. Die zweite Bewerberin sei auf 71 Punkte gekommen. Das seien zwar keine Topergebnisse gewesen, sagte Lechner, “aber Herr Strutz war die besser geeignete Person”. Mehr Bewerber gab es nicht. Ein dritter Kandidat sei vorzeitig ausgeschieden.

“Stadt hat ein Ausschreibungsproblem”

Bei einem Rundruf unter den Gemeinderatsparteien ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Die SPÖ etwa sagt zur Ausschreibung und erneuten Bestellung von Strutz: „Da gibt’s schon noch die eine oder andere offene Frage an Scheider als Personalverantwortlichen”, so Parteichef Philip Kucher. Ob die von der SPÖ wirklich gestellt werden, bleibt fraglich: Kucher ist Koalitionspartner von Scheider. Deutlicher werden die Neos: “Die Stadt hat sich in eine Situation manövriert, in der sie offenbar keine Alternativen mehr hat.” Janos Juvan kritisiert damit die interne Ausschreibung des Postens. “Wenn sich nur mehr zwei oder drei Bewerber auf diese Stelle melden, hat die Stadt ein Ausschreibungsproblem.” Er erinnert an die interne Ausschreibung des Kontrollamts-Chefs.

“Strutz war selbst Grund für die Ausschreibung”

Auch Philipp Smole, Clubchef der Grünen, sagt, er habe sich “geärgert, auf welche Art und Weise diese Ausschreibung” über die Bühne gegangen sei. Und weiter: “Strutz war selbst Grund für die Ausschreibung. Und dann wird er es wieder.” Auch er kritisiert die interne Ausschreibung: “Die Optik ist echt nicht ideal.” Er hoffe nur, “dass sich hier kein Muster abzeichnet”. Es gehe vor allem um eines, sagt Smole: “Transparenz”.

Scheider: Nach drei Jahren Leasing kommt die Anstellung

Dem Vernehmen nach erhält Strutz nun eine Anstellung bei der Stadt Klagenfurt. Zuvor war er “nur” Leasingmitarbeiter. Nach dem Warum der internen Ausschreibung befragt, sagt Stadtchef Christian Scheider (TK): “Dass Stellen nach drei Jahren über eine Personalleasingfirma intern ausgeschrieben werden, ist seit sechs Jahren im Magistrat das Procedere, das unabhängig der teilnehmenden Personen immer gewählt wird.“ Er mische sich in Personalobjektivierungen nicht ein. “Ich hätte in jedem Fall den aus der Objektivierung hervorgehenden Bestgereihten genommen. Wer das ist, ist für mich nicht relevant.”

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