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Veröffentlicht am 10.10.2021, 20:38

Tag der psychischen Gesundheit

Jeder dritte ist psychisch krank: Kärnten bekommt vier neue Kliniken

Villach/ Klagenfurt - Passend zum Tag der psychischen Gesundheit: Kärnten setzt mit vier psychiatrischen Ambulatorien einen Meilenstein.
von Carolina Kucher3 Minuten Lesezeit (371 Wörter)
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Anlässlich des Internationalen Tages der psychischen Gesundheit am 10. Oktober weist Kärntens Gesundheitsreferentin Beate Prettner auf eine markante Zunahme psychischer Erkrankungen hin: „In den nächsten zehn Jahren werden psychische Krankheitsbilder, allen voran Depressionen, die neue Nummer eins der Erkrankungen sein. Die mentalen, seelischen Erkrankungen betreffen alle Altersgruppen, wir beobachten aber zunehmend einen Anstieg innerhalb der jüngeren Generation.“

Erschreckende Studie

Laut Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie leide jeder dritte Mensch in Österreich zumindest einmal in seinem Leben an einer psychischen Erkrankung. „Die Zahl der Krankenstandstage aufgrund von psychischen Erkrankungen hat sich seit 1990 mittlerweile verdreifacht“, warnt Prettner. Sie ist überzeugt, dass „eine frühestmögliche Behandlung gerade bei psychischen Problemen essentiell ist.“ Daher sei man in Kärnten darauf ausgerichtet, einen einfachen, wohnortnahen und unkomplizierten Zugang zu Behandlungsformen und Therapien sicherzustellen.

Zwei für Kinder, zwei für Erwachsene

Ausgehend vom Kärntner „Psychiatrieplan“, der in enger Zusammenarbeit zwischen Land, der ÖGK und namhaften österreichischen Experten im Jahr 2017 entwickelt wurde, etabliert Kärnten aktuell vier psychiatrische Ambulatorien: Es handelt sich um zwei Standorte – Klagenfurt und Villach – mit je zwei Ambulatorien, eines für Erwachsene und eines für Kinder. „Es ist mir sehr wichtig, spezielle Ambulatorien für Kinder anbieten zu können: Wir können vor der Tatsache, dass immer mehr Kinder an der Seele erkranken, nicht die Augen verschließen. Wir müssen offensiv handeln“, so die Kärntner Gesundheitsreferentin.

Eröffnung in Villach schon 2022 geplant

Nach heutigem Stand ist von einer Inbetriebnahme am Standort Villach im ersten Quartal 2022 auszugehen. Klagenfurt wird im dritten Quartal folgen. Was die Finanzierung betrifft, so werde diese für die ersten beiden Betriebsjahre durch den KGF erfolgen. Für die Phase des Vollbetriebes geht man von rund 6,2 Millionen Euro im Jahr 2022 aus. Laut Prettner hätten für die Zeit ab 2024 bereits alle infrage kommenden Kostenträger ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Weiterfinanzierung ausgedrückt. Mit der Umsetzung beauftragt wurde die KABEG: Hier wird derzeit intensiv die Inbetriebnahme vorbereitet – Personal, IT, Dokumentationssystem etc.

Prettner betont: „In Kärnten räumen wir psychischen Erkrankungen den Stellenwert ein, den sie verdienen. Es geht um Vorbeugung, Vorsorge, ambulante und außerstationäre Behandlung. Mit den vier psychiatrischen Ambulatorien setzen wir einen Meilenstein.“

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