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Veröffentlicht am 12.10.2021, 08:07

Ab 2022

Kasse übernimmt teilweise Physiotherapie­kosten

Graz - Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) erweitert ihr Versorgungsnetz: Ab 2022 soll erstmal auch die Physiotherapie in ganz Österreich auf Kassenkosten verfügbar werden.
von Redaktion 3 Minuten Lesezeit (405 Wörter)

Ziel sind 590 niedergelassene Planstellen im ganzen Land – flächendeckend gut erreichbar. Basis der bundesweiten Offensive ist ein Durchbruch bei den Verhandlungen um einen Rahmenvertrag zwischen der ÖGK und dem Berufsverband Physio Austria. Von den 590 Planstellen sind 35 in Kärnten zu vergeben.

Neuer Vertrag

Der neue Vertrag mit dem Bundesverband der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten bringt bundesweit eine wohnortnahe, flächendeckende Versorgung auf Kassenkosten. Bis dato gibt es nur in fünf Bundesländern vertragliche Regelungen zwischen der ÖGK und den niedergelassenen Physiotherapeutinnen und -therapeuten. Das soll sich zukünftig ändern. ÖGK-Obmann Andreas Huss dazu: „Unsere Arbeitswelt wird zum einen immer bewegungsärmer andererseits haben viele manuell tätige Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit sehr einseitigen Fehlbelastungen zu kämpfen. Das führt oft zu gesundheitlichen Problemen im Bewegungs- und Stützapparat. Die Physiotherapie bietet für derartige Problemstellungen sehr gute Behandlungsmöglichkeiten, die im Idealfall auch Operationen verhindern oder zumindest hinauszögern können. Mit der Aufwertung der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe treiben wir die Arbeitsteilung zwischen der Ärzteschaft und anderen kompetenten Berufen weiter voran. So machen wir die niedergelassene Gesundheitsversorgung zukunftsfit und können die Bedarfe der Versicherten immer besser bedienen.“

„Umfassende Anerkennung verankert“

Constance Schlegl, Präsidentin von Physio Austria zeigt sich mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden: „Die Verhandlungen mit der ÖGK waren mehr als ein hartes Tauziehen um Tarife. Mir ging es neben fairen und lebbaren Vertragsbedingungen für Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten um das bundesweite, niederschwellig zugängliche Angebot der Sachleistung im Bereich der Physiotherapie für die Versicherten der ÖGK. Der neue bundesweite Rahmenvertrag schafft nun für alle freiberuflich tätigen Physiotherapeutinnen und -therapeuten eine solide Basis für den Abschluss von Einzelverträgen mit der Österreichischen Gesundheitskasse. Durch monatliche Akontierungen sichert die ÖGK außerdem ein regelmäßiges Einkommen zur Deckung der Praxiskosten. Für Therapien, die Vertragsphysiotherapeutinnen und -therapeuten durchführen, entfällt überdies die Bewilligungspflicht.” Bei zustande kommen dieses Rahmenvertrages wird es auch eine höhere Refundierung beim Wahltherapeuten geben.

Physikalische Institute bleiben

Vielerorts hat die ÖGK bereits Verträge mit physikalischen Instituten, die im größeren Umfang Physiotherapie erbringen. Diese Institute sind vom neuen Rahmenvertrag nicht erfasst und bleiben natürlich in vollem Umfang bestehen. Das bedeutet: Der Ausbau auf die geplanten 590 Stellen für freiberuflich tätige Physiotherapeutinnen und -therapeuten ermöglicht eine Verdichtung des Versorgungsangebots für alle Versicherten. Bei vielen Wahltherapeuten ändert sich durch das neue Angebot jedoch nichts, außer die mögliche höhere Refundierung.

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