Die Union Islamischer Kulturzentren (UIKZ) möchte in der Lazarettgasse im Bezirk Gries eine neue Moschee bauen. Darüber sind nicht alle erfreut. Vizebürgermeister Mario Eustacchio (FPÖ) kritisiert, dass die Pläne zuvor nicht öffentlich gemacht wurden. Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) spricht sich gegen „All-inclusive-Einrichtungen“ aus, also gegen gemeinsame Gebäude für Moscheen und Kindergärten. Das fördere Parallelgesellschaften. Unterstützend reagierte die KPÖ: „Gläubige Menschen haben ein Recht, sich zu Gottesdiensten zu versammeln. Glaubensgemeinschaften steht es zu, Gotteshäuser zu errichten“, sagt Integrationssprecher Max Zirngast gegenüber der „Krone“.

Kunasek: Moscheen „Symbol des politischen Islams“

Vergangenen Freitag schaltete sich auch der ehemalige Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) in die Debatte ein. Moscheen seien ein „Symbol des politischen Islams“ und „kulturelle Kampfansagen an unsere Gesellschaft“ schreibt er auf Facebook. Er fordert eine rasche Gesetzesänderung, um den Bau von Moscheen zu unterbinden.

SOS Mitmensch: „Progromstimmung gegen Muslim*innen“

Die NGO zeigt sich entsetzt und ruft alle Parteien im steirischen Landtag dazu auf, sich von Kunasek’s Aussagen zu distanzieren. Die Menschenrechtsorganisation verurteilt die Aussendung als „Progromstimmung gegen Muslim*innen“ und sieht eine „kollektive Abwertungs- und Hassrhetorik“ gegen Menschen aufgrund ihrer Religion. Von aufhetzenden Worten zu verbrecherischen Taten sei es dann nur mehr ein kleiner Schritt, sagt SOS Mitmensch-Sprecher Alexander Pollak.