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Veröffentlicht am 25.10.2021, 20:27

Kritik seitens der Bewegung

Verantwortung Erde: "Blumenwiese darf nicht für Auto­waschanlage zerstört werden"

Villach - In der Bruno-Kreisky-Straße soll eine Blumenwiese einer vollautomatischen Autowaschanlage weichen. Die Verantwortung Erde sieht in privatem Profit-Interesse keine Rechtfertigung für eine weitere Zerstörung der Lebensgrundlage Boden.
von Redaktion 3 Minuten Lesezeit (382 Wörter)
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“Vor der Wahl wurde von allen Seiten unterstrichen, wie wichtig es ist, die Ressource Boden zu schützen und zu erhalten.” Die Bewegung Verantwortung Erde zeigt sich enttäuscht von den etablierten Parteien, die nur wenige Monate nach der Wahl ihre guten Vorsätze bereits in mehreren Fällen gebrochen haben. Die Bewegung appelliert allen voran an die Mehrheitspartei SPÖ – aber auch an FPÖ und ÖVP, den Umwidmungsplänen von derzeit Grünland in künftig Bauland nicht zuzustimmen.

“Ökologische Krise wird nicht ernst genommen”

„Wer im Jahr 2021 den Bau einer Autowaschanlage auf der grünen Wiese forciert, nimmt die ökologische Krise offenbar nicht ernst oder ignoriert sie. Eine Trendumkehr im Bodenverbrauch ist angesichts der längst ausgeuferten Verbauung in unserer Stadt dringend notwendig. Wir müssen die verbleibenden, lebendigen Böden in Villach schützen und dürfen sie nicht länger privaten Profit-Interessen opfern” stellt Bewegungssprecher Sascha Jabali fest. “Die Verschwendung von fruchtbarem Boden zeigt sich bei der ebenerdigen Verbauung durch Geschäfte und weitläufige Parkplätze gerade im Gebiet um die Maria-Gailer-Straße besonders deutlich. Dies ist leider ein Lehrbeispiel für eine ökologisch katastrophale Stadtplanung”, heißt es in der Presseaussendung der Partei. Die politischen Entscheidungen der letzten Jahrzehnte haben dazu geführt, dass Villach unter den 15 größten Städten Österreichs bereits jetzt die dritthöchste Flächeninanspruchnahme pro Kopf hat. In Villach kommen auf einen Einwohner 478m² verbrauchte Fläche, die weder ihre existenziellen, natürlichen Funktionen erfüllen kann noch für unsere Lebensmittelproduktion zur Verfügung steht, kritisiert die Erde.

Villach nach Wien größtes Stadtgebiet

Nach Wien hat Villach das größte Stadtgebiet, allerdings ist davon ein sehr großer Teil der Naturpark Dobratsch, die Gerlitzen und die Ossiacher Tauern. Der sogenannte Dauersiedlungsraum, in dem wir wohnen und Lebensmittel produzieren, ist in Villach sehr begrenzt. Der Erhalt jedes Quadratmeters intakter Grünfläche ist darum besonders wichtig, meinen die Verantwortlichen der Erde. „Wir sehen in Villach keinen Mangel an Autowaschanlagen. Der Boden schwindet jedoch zunehmend und mit ihm eine der wichtigsten Lebensgrundlagen für unsere Kinder und zukünftige Generationen. Es ist für uns nicht nachvollziehbar, mit welchem öffentlichen Interesse eine Umwidmung und somit auch eine massive Wertsteigerung gerechtfertigt sein soll, die nur den Investoren nützt”, so Jabali weiter.

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