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Veröffentlicht am 29.11.2021, 07:56

Emotionales Posting geht durch die Decke

2G zwingt Kärntner Bergretter fast in die Knie: "Feedback der Menschen ist überwältigend"

Kärnten - Jürgen G. ist seit Jahren als ehrenamtlicher Helfer bei der Bergrettung in Kärnten tätig. Doch aufgrund der 2G-Regel hätte er seine Leidenschaft beinahe aufgeben müssen. Wir verraten euch, wie ein simples Facebookposting das verhindern konnte.
von Tanja Janschitz3 Minuten Lesezeit (412 Wörter)Social Media

Jürgen G. ist mit Leib und Seele Bergretter, doch aufgrund der aktuellen Situation hätte der 44-Jährige seine ehrenamtliche Karriere fast an den Nagel hängen müssen. Denn am 26. November wurde – wie vielerorts – auch bei der Österreichischen Bergrettung eine 2G-Regel verhängt. “Eine Regelung, die ich nicht erfüllen kann”, erklärt er gegenüber 5 Minuten. Aus diesem Grund postete er folgende Sätze in den sozialen Medien:

Nachdem die Österreichische Bergrettung (Landesleitung Kärnten) gestern beschlossen hat, dass Bergretter, die keinen 2G Nachweis haben nicht mehr, ich zitiere: “einsatzklar” sind, lege ich die Seile somit schweren Herzens nieder! Diese Entwicklung macht mich sehr traurig, weil ich aus tiefer Leidenschaft heraus und mit Überzeugung 10 Jahre lang meinen Beitrag geleistet habe, und anderen Menschen von Herzen gerne geholfen habe.

“Ich wollte mit diesem Statement dazu beitragen, die Menschen zu sensibilisieren, welche Auswirkungen manche Regeln haben und dass wir wieder wertschätzender und verständnisvoller miteinander umgehen sollen”, führt er seine Beweggründe aus. Doch was dann passierte, damit hatte wohl niemand gerechnet.

Das Posting ging durch die Decke

Jürgens Posting schlug unglaublich hohe Wellen. Mittlerweile wurde es über 3500 Mal geliket und 6.100 Mal geteilt. “Das Feedback der Menschen ist überwältigend und berührt mich tief im Herzen”, erklärt der Bergretter. “Über viele Länder, alle Altersschichten und Berufsgruppen bekam ich mutmachende Worte übermittelt. Darunter waren Menschen aus der Pflege, Krankenhauspersonal und auch viele ehrenamtliche Helfer.” Und schlussendlich gelangte es auch in die Führungsebene der Kärntner Bergrettung.

Doch kein 2G für das Ehrenamt

Am Sonntagmorgen erreichte Jürgen eine interne Klarstellung. “Darin wird von einem Missverständnis inklusive Entschuldigung geschrieben“, so der Kärntner und weiter: “Die 2G Regel ist Dank der vielen Menschen vom Tisch und viele dürfen sich wieder dem Dienst der guten Sache verschreiben, so auch ich.” Jürgen darf also weiterhin seinem Ehrenamt nachgehen, ganz ohne 2G-Nachweis. Groll in Richtung Landesleitung hege er aber keinen. “Ganz im Gegenteil, über weite Strecken leistet unser Vorstand hervorragende Arbeit!”

“Das lässt mich hoffen”

“Was mir dieser Verlauf gezeigt hat, ist, dass es einen unsagbar große Menge an Menschen gibt, geimpft und ungeimpft, welche die laufende Spaltung der Menschen verurteilt und die aktuellen Maßnahmen in ihrer Sinnhaftigkeit hinterfragt”, so der Bergretter abschließend. “Wie gesagt bin ich überwältigt von dieser Welle der Liebe und Zusprache und das lässt mich hoffen, dass sich alles wieder zum Guten entwickelt.”

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