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Veröffentlicht am 30.11.2021, 18:08

Ausschussmitglied unzufrieden

Aufschrei bei den Innenstadt-Betrieben: "Höhere Park­gebühren schaden Umsatz"

Klagenfurt - Der Vorstoß von Bürgermeister Scheider und Vizebürgermeister Liesnig, die Parkgebühren in Klagenfurt nahezu zu verdoppeln, sorgt in der Wirtschaftskammer für Unverständnis. Ausschussmitglied und Unternehmer Franz Ahm fordert ganzheitliches Denken.
von Carolina Kucher2 Minuten Lesezeit (310 Wörter)

Nachhaltige und kundenfreundliche Citymobilität sei ein Thema, das über die Zukunft einer Stadt entscheidet. „Eine deutliche Erhöhung der Parkgebühren, nur um das Stadtbudget aufzubessern, ist weit weg von moderner Innenstadtgestaltung“, ärgert sich Franz Ahm, Mitglied des Ausschusses der Bezirksstelle Klagenfurt. Die kürzlich von Bürgermeister Christian Scheider und Vizebürgermeister Philipp Liesnig angekündigte Anhebung der Parkgebühr habe laut Ahm zu einem Aufschrei bei den Innenstadt-Betrieben geführt.

Von “Gratisstunde” zu doppelt so hohen Gebühren

„Eines der wichtigsten Wahlversprechen Scheiders war es, eine Gratisparkstunde in Klagenfurt einzuführen, um den Einkauf in der Innenstadt attraktiver zu machen. Von dieser Gratisstunde ist man komplett abgegangen und bittet die Kundinnen und Kunden gleich doppelt zu Kasse“, erklärt Ahm. Die Argumentation, so Mehreinnahmen für das Stadtbudget erzielen zu können, lässt der Unternehmer nicht gelten: „Das dicke Minus im Budget auf dem Rücken der Bevölkerung und der Unternehmerinnen und Unternehmer auszugleichen, ist schlichtweg unzumutbar“. Parkgebühren anzuheben, ohne dabei ein ganzheitliches Verkehrskonzept anzubieten, sei keine nachhaltige Lösung. „Die Betriebe und deren Kundschaft werden vor den Kopf gestoßen. Die Händlerinnen und Händler kämpfen schon jetzt ums Überleben und sprechen sich immer wieder für Verkehrskonzepte mit Planungssicherheit aus. Leider stoßen sie dabei auf taube Ohren“, weiß Ahm aus diversen persönlichen Gesprächen.

Beispiel an anderen Kärntner Städten

Franz Ahm fordert daher Augenmaß bei einer notwendigen Anpassung der Parkgebühren: „Andere Kärntner Städte, wie beispielsweise Villach, heben ihre Gebühren um lediglich zehn Cent an. Wenn wir keine weiteren Leerstände und die Frequenzverlagerung in die Einkaufszentren riskieren wollen, muss hier eine moderatere Lösung gefunden werden.“ Vor allem wünscht sich der Unternehmer aber eine Innenstadtgestaltung, die Nachhaltigkeit nicht über Preiserhöhung für Autos, sondern über Attraktivierung anderer Mobilitätsformen erzielt.

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