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Veröffentlicht am 19.12.2021, 06:30

Video geht viral

Wirbel um Schulärztin: "Ich werde wegen meiner Meinung zur Impfpflicht gekündigt"

Klagenfurt - Ein Video beschäftigt gerade ganz Kärnten: Eine Klagenfurter Schulärztin telefoniert mit einer Mitarbeiterin der Bildungsdirektion und zeichnet das Gespräch auf. Es geht um ihre Kündigung und um einen offenen Brief, zum Thema Coronaimpfung, den sie unterschrieben hat.
von Meier & Kucher 4 Minuten Lesezeit (491 Wörter)

Dr. Doris Koschier arbeitet eigentlich als Schulärztin in Klagenfurt, befindet sich aber derzeit im Karenzurlaub. Vor kurzem setzte sie ihren Namen unter einen offenen Brief, der an den Ärztekammerpräsidenten Thomas Szekeres gerichtet war und in dem es um das Thema Coronaimpfung ging. Es folgt ein Anruf der Bildungsdirektion, in der es um ihre Kündigung geht. Das Video des Gesprächs verbreitet sich wie ein Lauffeuer in den Sozialen Medien. “Ich bin überzeugt davon, dass ich aufgrund meiner Meinung zur Impfpflicht und dem Impfen von Kindern und Jugendlichen gekündigt wurde“, meint Koschier im Interview mit 5 Minuten. (Anm.: Das Video zum Telefonat liegt der Redaktion vor.)

Was steht in dem offenen Brief?

Grob zusammengefasst: Es geht um eine Aussage von Thomas Szekeres, in der er behauptet haben soll, dass es "keinen Grund gibt, Patientinnen/Patienten von einer Impfung gegen COVID-19 abzuraten". In ihrer Stellungnahme zweifeln die Mediziner den Schutz der Corona-Impfung an und sie weisen mehrmals auf ihre Pflicht und ihr Recht hin, "ihre Patienten über die zahlreichen möglichen Nebenwirkungen und Risiken der Impfung aufzuklären". Hier findet ihr alle sieben Seiten: offener_brief_prasidenten_aerztekammer20211216172940

“Kinder zu impfen, geht gegen meine Moral”

“Ich habe schon lange damit gerechnet, dass ich meine Stelle nicht mehr antreten kann. Ich weiß auch nicht, ob ich das gewollt hätte. Denn Kinder oder Jugendliche zur Impfung zu beraten, oder sie überhaupt zu impfen, geht gegen meine Moral. Jeder Erwachsene soll und kann sich gerne impfen lassen, wenn es seine Entscheidung ist, aber unseren Nachwuchs darf man nicht zwingen sich zu impfen”, erklärt die Ärztin. Wie im Video zu hören ist, möchte Koschiers Arbeitgeber das Dienstverhältnis nun einvernehmlich lösen. Ob das wirklich so läuft, wird sich erst zeigen: Die Ärztin hat nämlich inzwischen schon mehrere Angebote von Anwälten erhalten, die ihren Fall übernehmen würden.

“Gegen die Impfpflicht, aber nicht gegen die Impfung”

“Ich bin grundsätzlich nicht gegen die Impfung, allerdings aber sehr gegen die Impfpflicht. Deswegen bin ich auch bei den Demonstrationen in Klagenfurt immer anwesend und war auch schon in Wien dabei. Denn ich bin der Meinung: ‘Hände weg von unseren Kindern‘. Wir sind alle geschlossen gegen die Impfpflicht, aber nicht gegen die Impfung”, betont die Medizinerin. Auch sei sie definitiv keine Coronaleugnerin, betont sie im Interview. Denn sie arbeitet auch im Coronadienst und betreut Patienten, die sich in Quarantäne befinden. Des Weiteren sind viele ihrer Angehörigen bereits geimpft, betont Koschier. Sie selber und ihre Tochter bleiben aber ungeimpft.

Rechtliche Schritte seitens der Bildungsdirektion

Die Bildungsdirektorin Mag. Isabella Penz bestätigt unterdessen auf Anfrage: “Seitens der Bildungsdirektion werden rechtliche Schritte überprüft. Die rechtliche Prüfung erfolgt auch im Hinblick einer Verletzung von Persönlichkeitsrechten gegenüber unserer Mitarbeiterin. Unsere Vorgehensweise ist bundesweit mit dem Ministerium abgestimmt. Generell ist zu sagen, der Ärztekammer Präsident kann der Bildungsdirektion keine Weisung erteilen”

Auch die Ärztekammer bezieht Stellung

Die Ärztekammer weist die im Netz kursierenden Anschuldigungen, wonach mögliche Entlassungen oder Kündigungen von impfkritischen Ärztinnen und Ärzten auf Betreiben der Ärztekammer erfolgten, entschieden zurück. Dazu gebe es auch keine rechtliche Handhabe, verlautete aus der Ärztekammer. Hier werde mit Fake News bewusst Stimmung gegen die Ärztekammer gemacht: „In keinem einzigen Fall hat die Ärztekammer bei einem Dienstgeber interveniert“, so Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. Die Ärztekammer werde jedenfalls bei jeder und jedem, der solche unrichtigen Behauptungen aufstellt, rechtliche Schritte erwägen.

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