„Mit unserer Wintervogelzählung erhalten wir an den Zähltagen ein möglichst genaues Bild der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern. Schleichende Veränderungen können so über die Jahre festgestellt werden“, erörtert Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich. Die vorliegenden Daten der letzten Jahre würden zeigen, dass die Anzahl der Vögel in den heimischen Gärten kontinuierlich abnehme. Allein in der Europäischen Union sind nach einer aktuellen Studie in den letzten 40 Jahren rund 600 Millionen Brutvögel verschwunden.

Häufigster Vogel Haussperling im Sinkflug

„Verschwunden sind nicht die spektakulären Großvögel, sondern Finken, Sperlinge und Lerchen, die einst unsere Wiesen und Felder lebendig gemacht haben“, weiß Wichmann. Auch der Haussperling erfahre europaweit große Verluste, obwohl er im Zuge der „Stunde der Wintervögel“ Jahr für Jahr einen Spitzenplatz belegt und als Paradebeispiel für einen anpassungsfähigen und allgegenwärtigen gefiederten Kulturfolger gelte. Mit Spannung werden daher die vier Zähltage im Januar 2022 erwartet, um zu sehen, wie viele Spatzen und andere Singvögel sich in Österreichs Büschen tummeln.

Rückblick auf 2021

Mehr als eine halbe Million Vögel wurden bei der Zählung im letzten Jahr gemeldet, wobei über die Jahre laufend weniger Vögel pro Garten beobachtet wurden. Häufigster Wintervogel in Österreich war 2021 der Haussperling (Spatz), gefolgt von Feldsperling und Kohlmeise. Dieses Endergebnis lieferten rund 22.000 Teilnehmer.