fbpx
Region auswählen:
Veröffentlicht am 14.01.2022, 13:14

Frage der Betreuung

„Mir ist kalt”: Schulkinder warten bei -10 Grad vor der Türe

Pörtschach - In der Gemeinde Pörtschach mussten die Schulkinder heute Morgen bei eisigen Temperaturen vor der geschlossenen Schultüre warten - darauf hin ein Aufschrei der FPÖ Pörtschach. Die Direktorin der Schule versichert aber sofort: "Ich versuche eine Lösung zu finden".
von Kucher & Maier 4 Minuten Lesezeit (522 Wörter)

An der Volksschule in Pörtschach gab es diese Woche einige Veränderungen. Sonja Stark übernahm die Funktion als Direktorin und die Einlasszeiten für die Kinder wurden geändert. Das Resultat: Frierende Kinder und ein Aufschrei der FPÖ Pörtschach unter Florian Pacher.

„Mitzuerleben, wie die Kinder frieren, war unerträglich”

Doch was ist genau vorgefallen? “Kurzfristig wurden die Eltern (…) darüber informiert, dass die Kinder ab sofort erst ab 7.30 Uhr statt wie bisher üblich ab 7.15 Uhr in das Schulgebäude eintreten dürfen”, stellt die FPÖ ihre Sicht der Dinge dar. Heute mussten daher, vor allem die Kinder die mit dem Bus schon kurz nach 7 Uhr kommen, in der Kälte warten. Florian Pacher, FPÖ-Gemeindevorstand von Pörtschach, war selbst vor Ort, da ihn betroffene Eltern kontaktiert hatten. „Mir ist kalt, wann dürfen wir hinein? Das hörte man von den rund 20 Kindern, die heute bei minus 10 Grad Außentemperatur rund eine Viertelstunde vor der Türe frieren mussten”, schildert er seine Beobachtungen vor Ort.  „Mitzuerleben, wie die Kinder frieren, war unerträglich”, fügt er noch hinzu.

Direktorin erklärt die Hintergründe

Die Direktorin Sonja Stark ist erst seit Montag im Amt der Direktorin an der besagten Schule. Sie erklärt, gegenüber 5 Minuten, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. “Die Schule beginnt um 7.45 Uhr. Da Lehrer aber laut Gesetz nur 15 Minuten vorher da sein müssen, kann ich dementsprechend auch eine Betreuung der Kinder erst ab 7.30 gewährleisten. Wenn ich die Schule bereits um 7.15 aufsperre und dann ist plötzlich keine Betreuungsperson da, hafte ich als Privatperson”, beschreibt sie die verzwickte Lage.

Brief an die Eltern

In einem Brief an die Eltern erklärt sie: “Die Lehrerinnen der VS müssen diese Aufsicht vor ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Aufsichtspflicht nicht übernehmen. Es möchte diese auch keine Lehrerin übernehmen”. Das hätte sie als Direktorin zu akzeptieren. Weiter schreibt sie: “Es ist aber zulässig, dass Eltern oder auch andere geeignete Personen im Auftrag der Schule diese Aufsichtsführung übernehmen! Wenn jemand von Ihnen also dazu bereit ist, die Aufsicht der Kinder in der Früh zu übernehmen, bitte kontaktieren Sie mich umgehend”. Das Schulforum könnte dies am Ende beschließen.

Eine Lösung muss her

Pacher und Stark sind sich aber einer Meinung: Die Kinder sollten nicht frieren müssen. Es muss also eine Antwort auf die Frage her, wer die Kinder in der Früh betreut. Bei den Lösungswegen scheiden sich allerdings die Geister. Für den FPÖ-Politiker ist glasklar: “Die Direktorin hätte es laut Schulordnung (Paragraph 2 Abs. 6) selbst in der Hand, eine Beaufsichtigung der Schüler seitens der Schule, etwa durch Lehrpersonal, früher als 15 Minuten vor Beginn des Unterrichtes festzulegen” Notfalls müsse laut Pacher die Gemeinde eben schnellstens eine Lösung finden, denn einzig die Verantwortung auf Kosten der Gesundheit der Kinder hin und herzuschieben, sei untragbar. Die Direktorin stimmt dem nur bedingt zu: “Alle Möglichkeiten der Auswahl einer Betreuungsperson obliegt gemeinsam der Schule, den Eltern und der Gemeinde und auch ich versuche weiterhin eine Lösung zu finden”, erklärt sie abschließend.

#Mehr Interessantes