Statement via Twitter
Nach Skandal-Video: AMA-Gütesiegel sperrt Betrieb
Es sind Aufnahmen, die kaum zu ertragen sind: blutig-abgebissene Schwänze, entzündete Augen, riesige Abszesse, aus denen der Eiter quillt. Stammen sollen die Aufnahmen aus einem Kärntner Schweinestall aus dem Bezirk Klagenfurt-Land. Wir haben berichtet.
Ein Dorn im Auge
Das Land Kärnten reagierte prompt: “Es ist unfassbar, welches Tierleid hier abgebildet wird. Ich habe sofort veranlasst, dass Tierärzte aus meinem Sachgebiet Tierschutz die geschundenen Schweine behandeln”, erklärt Tierschutzreferentin Beate Prettner (SPÖ) gestern in einer ersten Reaktion. Man wolle den Betrieb umgehend kontrollieren. Was vielen ein Dorn im Auge ist: Der Betrieb soll zum Zeitpunkt der Aufnahmen unter dem AMA-Gütesiegel gestanden haben. David Richter, VGT-Schweineexperte, dazu: “In diesem Kärntner Schweinemastbetrieb leiden die Tiere extrem. Es ist erschütternd, dass dieses Leid unter der rot-weiß-roten AMA-Flagge ahnungslosen Konsumenten als Fleisch mit hoher Qualität untergejubelt wird.”
AMA äußert sich via Twitter
Nun äußerst sich die AMA GesmbH via Twitter selbst zu dem Vorfall: “So darf ein AMA-Gütesiegel Betrieb nicht aussehen. Das entspricht nicht unseren Richtlinien, deshalb wurde der Betrieb fürs AMA-Gütesiegel gesperrt“, heißt es dort. Auf die Frage eines Users, wie man denn AMA nach so einem Vorfall noch vertrauen könne, heißt es außerdem: “Es gibt insgesamt ca. 40.000 Betriebe in den Programmen. Ca. 20.000 Kontrollen pro Jahr – inkl. Produktanalysen. Warum vertrauen? Weil es ein engmaschiges Kontrollsystem ist und wir das Qualitätssicherungssystem immer weiterentwickeln. Besonders nach Fällen wie dem heutigen“.