fbpx
Region auswählen:
Veröffentlicht am 13.07.2022, 12:44

Neue Verträge ab 1. November

Extreme Teuerungen für Gas: Bis zu 92 Euro mehr im Monat

Kärnten - Die Verwerfungen auf den internationalen Energiemärkten und die damit verbundene Vervierfachung der Großhandelspreise seit Juli 2021 machen es notwendig, dass die Kelag mit 1. November 2022 ihren Privat- und Gewerbekunden neue Erdgas-Verträge mit neuen Tarifmerkmalen und neuer Preisstellung anbieten muss; in Kärnten betrifft das rund 7.000 Kunden.
von Carolina Kucher5 Minuten Lesezeit (636 Wörter)
SYMBOLFOTO

Die Kelag bietet ihren Erdgas-Kunden in Kärnten ab 1. November einen Verbrauchspreis von 9,87 ct/kWh netto an. Für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden Erdgas bedeutet das je nach bisherigem Tarif monatliche Mehrkosten von 82 bis 92 Euro inklusive Steuern. Damit verbunden ist eine Preisgarantie bis 30. April 2023.

Kunden werden schriftlich informiert

Auch die neuen Preise für Privat- und Gewerbekunden der Kelag sind wettbewerbsfähig, die Preise anderer Anbieter befinden sich bereits auf diesem Niveau. Die langfristige Beschaffungsstrategie der Kelag wirkt für die Kunden preisdämpfend. In den kommenden Wochen werden die Kunden schriftlich informiert.

Umstieg auf erneuerbare Energie

Mittelfristig empfiehlt die Kelag ihren Erdgaskunden den Umstieg auf erneuerbare Energie, nicht nur aus Kostengründen und vor dem Hintergrund des Ukrainekrieges, sondern auch wegen des Klimaschutzes. Alternativen sind zum Beispiel der Anschluss an ein Fernwärmenetz oder die Installation einer Wärmepumpe, die Kelag berät ihre Kunden dabei. Der Bund und das Land Kärnten fördern den Umstieg von fossilen Energieträgern auf Fernwärme und Wärmepumpen, die Arbeiterkammer Kärnten unterstützt den Umstieg auf eine Wärmepumpe mit einem zinsenlosen Darlehen. Auch die Kelag unterstützt den Umstieg mit bis zu 550 Euro.

Erste Reaktion aus der Politik

Nachdem der Landesenergieversorger KELAG nach einer Erhöhung der Gaspreise zu Jahresanfang nun eine weitere Erhöhung der Gaspreise für Privat- und Gewerbekunden um fast 100 Prozent angekündigt hat, fordert der Kärntner FPÖ-Obmann NAbg. Erwin Angerer Landeshauptmann Peter Kaiser auf, sofort tätig zu werden. „SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser muss sofort tätig werden und diese völlig untragbare Erhöhung der Gaspreise um 100 Prozent verhindern. Es genügt nicht, wenn uns Kaiser erklärt, dass wir alle den Gürtel enger schnallen müssen, sondern ein Landeshauptmann ist dafür gewählt, auch etwas zu tun und selbst tätig zu werden. Diese brutalen Preiserhöhungen direkt zu Beginn der Heizsaison sind der Bevölkerung nicht zumutbar und müssen sofort gestoppt werden! Das Land Kärnten ist über die Kärntner Energieholding Mehrheitseigentümer der KELAG und daher ist jetzt der Landeshauptmann gefordert!“, betont Angerer.

Ebenso müsse Kaiser für eine Senkung der horrenden Strompreise durch die KELAG sorgen. „Es kann nicht sein, dass das teuerste Kraftwerk, d.h. meistens ein Gaskraftwerk, den Strompreis bestimmt und sich die KELAG mit ihren günstigen Wasserkraftwerken hier eine goldene Nase verdient! LH Kaiser hat das Versprechen einer Strompreissenkung im Jahr 2013, bevor er Landeshauptmann wurde, abgegeben. Jetzt wo der Hut lichterloh brennt, will er davon nichts mehr wissen und hat irgendwelche Ausreden. Die Bürger erwarten sich vom Landeshauptmann sofortiges Handeln, statt Ausreden!“, so der FPÖ-Chef.

Aufschrei von Team Kärnten

„Während Landeshauptmann Kaiser noch vor Jahren nicht müde wurde, billigeren Strom zu versprechen und dauernd Senkungen von der Kelag zu fordern, hört man jetzt von Kaiser und Co gar nichts. Die dramatische Erhöhung der Gaspreise wird völlig stillschweigend zur Kenntnis genommen und scheinbar widerstandslos akzeptiert“, führt Team Kärnten-Chef Bürgermeister Gerhard Köfer angesichts der Ankündigungen der Kelag aus, die Gaspreise um 100 Prozent zu erhöhen. „Diese dramatische Erhöhung stellt viele Privathaushalte sowie Klein- und Mittelbetriebe vor eine existenzbedrohende Situation. Auch ist es vielen Haushalten und Firmen gar nicht möglich, so rasch auf eine andere Energiequelle zu wechseln. Sie müssen im wahrsten Sinne des Wortes die Krot einfach schlucken“, so Köfer. TK-Chef Köfer fordert von Landeshauptmann Kaiser ein, endlich Taten zu setzen: „Der SPÖ-nahe Aufsichtsratschef Isep ist in der Pflicht, die Erhöhung zu thematisieren. Es muss erreicht werden, dass diese unzumutbare Preissteigerung nicht in Kraft tritt. Man muss sofort und im Sinne der Bürger und Betriebe handeln. Das ist die Aufgabe und Verantwortung der gesamten Landesregierung mit LH Kaiser an der Spitze.“

#Mehr Interessantes