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Veröffentlicht am 22.08.2022, 13:55

Vor Gericht

"Medi­zinische Not­lage": Villacher Arzt raste mit 100 km/h durchs Orts­gebiet

Villach - Ein Villacher Arzt, der im Ortsgebiet mit seinem Pkw mit 101 Stundenkilometern statt mit den erlaubten 50 wegen eines medizinischen Notfalls unterwegs war und deswegen bestraft wurde, blitzte jetzt mit einer Beschwerde beim Verwaltungsgerichtshof (VwGH) ab. Sein Argument, er habe sich in einer medizinischen Notlage befunden, fand kein Gehör, berichtet heute „Die Presse“ .
von Manfred Wrussnig1 Minute Lesezeit (180 Wörter)
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Der Fall (Ra2022/02/0119) zog sich durch alle Instanzen, schon das Verwaltungsgericht in Klagenfurt hatte dem Arzt seine Entschuldigung nicht abgenommen. Es war übrigens schon das zweite Mal, dass er erwischt wurde. Vor einigen Jahren war er in einer 30er Zone mit seinem Pkw mit 65 Stundenkilometern erwischt worden. Damals war er zu einem Sterbenden unterwegs, auch hier wurde ihm eine Notsituation nicht gestattet, auch wenn er einige Minuten später gekommen wäre, wäre dem Patienten nicht mehr zu helfen gewesen, argumentierten die Richter damals. Freilich: Wie er das im Voraus wissen hätte können, die Frage blieb unbeantwortet.

“Keine entscheidungswesentliche Bedeutung”

Im jüngsten Fall war daheim eine Patientin kollabiert und in Ohnmacht gefallen. Er raste zur angegebenen Adresse um zu helfen. Dabei geriet er mit seinem Auto in eine Radarfalle. Er hätte auch den örtlichen Rettungsdienst einschalten können, argumentierten die Richter beim (VwGH) in Wien ihre ablehnende Haltung. Auch sein Argument, die Patientin hätte immer nur ihm den Zutritt in ihre Wohnung gewährt, wurde verworfen. „Das habe keine entscheidungswesentliche Bedeutung“, fand der VwGH.

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