Eine aktuelle Umfrage, die der Redaktion vorliegt, zeigt, dass die Bekanntheit von Landeshauptmann Peter Kaiser bei 91 Prozent liegt- das dürfte die SPÖ freuen. Auf Platz zwei landet Gerhard Köfer (Team Kärnten, 80,4%) und auf Platz drei Martin Gruber (ÖVP, 66,4%). Geringerer Wert, aber immerhin im Mittelfeld des Rankings liegt Erwin Angerer von der FPÖ (54,2%). Während Olga Volgauer (GRÜNE) auf 37,9 Prozent kommt, überholt jedoch Anwalt Todor-Kostic, Parteichef von “Vision Österreich”, mit 30,1 Prozent Janos Juvan von den NEOS (22,1%), der bei dieser Bekannheitsgrad-Umfrage auf dem letzten Platz landet.
Sonntagsfrage mit überraschendem Ergebnis
Auf die Frage “Wären am kommenden Sonntag Landtagswahlen in Kärnten, welcher Partei würden Sie Ihre Stimme geben?” antworten laut Hochrechnung 42 Prozent der Befragten, dass sie sich für die SPÖ (2018 : 47,94%) entscheiden würden. Ein Verlust von fast 6 Prozentpunkten. Die FPÖ kommt immerhin auf recht gute 20 Prozent (2018:22,96%). Dass die FPÖ auf solche hohen Werte kommt, ist überaus überraschend. Wurde lang vermutet, dass die Freiheitlichen Stimmen an die MFG oder nun auch Vision Österreich verlieren würden, sieht das nun ganz anders aus. Das letzte Wahl-Ergebnis lag bei knapp 23 Prozent, damals stärkste Oppositionspartei. Nun werden 20 Prozent ausgewiesen. Der bundesweite Hochflug der FPÖ dürfte sich demnach auch in Kärnten widerspiegeln.
Team Kärnten mit beachtlichem Zuwachs
Das Team Kärnten mit Wachstum: Hier werden 10 Prozent prognostiziert, 2018 waren es noch 5,67 Prozent. Die GRÜNEN dürften um einiges besser abschneiden als 2018 – bei der Umfrage kommen sie auf 8 Prozent (+5%/ 2018:3,12). Der Einzug von Olga Voglauer in den Landtag ist damit wieder in greifbarer Nähe. Für die NEOS könnte der Einzug knapp werden (4% 2018:2,14). Aber für die Vision Österreich rund um Alexander Todor-Kostic würde die 5-Prozent-Hürde ebenfalls machbar sein (5 %/ 2018: nicht vertreten). Wirtschaftliche Probleme der Menschen und seine Corona-Linie dürfte ihm in die Karten spielen. Seine Umfragewerte sind überraschend hoch.
Desaster: ÖVP im Umfrage-Tief
Sinkflug für die Volkspartei, die nur mehr auf 11 Prozent (2018: 15,45 %) kommt. Ein Minus von über 4,45 Prozent. Die ÖVP steckt also laut der Umfrage, bei der zwischen 18. Juli und 17. August 600 Personen telefonisch oder online mitgemacht haben, in ernsthaften Schwierigkeiten. Das korreliert auch mit Grubers Bekanntheitsgrad: Er liegt hinter Kaiser und Köfer.
Kaiser klarer Sieger, aber keine Absolute mehr
Die Umfrage, freilich eine frühe Momentaufnahme, zeigt: Die Zeit der absoluten SPÖ-Mehrheit wäre vorbei. In den Kärntner Landtag könnten 2023 mehr Parteien einziehen und die ÖVP muss sich ein halbes Jahr vor der Wahl wohl noch als Koalitionspartner stärker positionieren.