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Veröffentlicht am 04.10.2022, 10:55

Selbstgemachter Teelichtofen

Mit TikTok-Trend Heizkosten sparen? Wir haben es für euch getestet!

Kärnten - Der Winter steht vor der Türe, die Temperaturen sinken und zugleich steigen die Heizkosten. Einige sind nun auf der Suche nach einer Alternative, um ihre Wohnungen ohne Heizung warmzuhalten. Ein viraler TikTok-Trend welcher sich "Teelichtofen" nennt, soll nun die Lösung sein. Doch kann ein selbstgebauter Ofen eine Heizung ersetzten? Wir haben ihn für euch getestet.
von Alina Gursch2 Minuten Lesezeit (312 Wörter)

Es ist überall im Internet zu finden: Egal ob TikTok, Twitter oder Instagram, zurzeit präsentieren einige User ihren selbstgebauten Teelichtofen, mit der Behauptung, damit Heizkosten zu sparen ohne frieren zu müssen. 80 Teelichter gibt es schon für knappe sechs Euro im Geschäft und ein Tontopf findet sich eventuell Zuhause in der Garage. Mit weniger als 20 Euro die teuren Energiekosten umgehen? Doch wie soll das funktionieren und bringt dieser Trend Gefahren mit sich? Einen kurzen Blick in die Suchmaschine und man trifft auf unzählige Bauanleitungen für den Diy-Heizungsersatz.

Für einen Teelichtofen benötigt man:

  • Zwei Blumentöpfe mit Löchern im Boden mit jeweils 20 und 16 Zentimetern Durchmesser
  • dazu einen Tonuntersetzer
  • eine Gewindestange zirka 28 Zentimeter lang (M10)
  • fünf Muttern (M10)
  • sechs Unterlegscheiben
  • eine Verbindungsmutter als Abstandshalter (M10)
  • eine Bohrmaschine mit entsprechenden Aufsätzen.

Bauanleitung

Vorerst müssen die Löcher in den Untersetzer und den Tontöpfen gebohrt werden. (siehe Foto)
Nun werden drei Muttern und drei Unterlegscheiben platziert, je unter dem Untersetzer, ober dem Untersetzer und am oberen Teil der Gewindestange.
Im nächsten Schritt wird der kleine Blumentopf auf die Unterlegscheibe gesetzt. Danach folgen ein Abstandhalter und eine weitere Unterlegscheibe.
Letzter Schritt: Der große Blumentopf, mit vier zusätzlichen Löchern, wird mit einer Unterlegscheibe und einer Mutter fixiert.

Nun fehlen nur noch die Teelichter und der selbstgemachte Teelichtofen ist fertig und einsatzbereit.

Wieviel Wärme bringt die Teelichtheizung wirklich?

TikTok User schwören darauf, dass man mit einem Teelichtofen eine Zimmertemperatur von 22 Grad erreichen kann. Funktioniert das wirklich? Wir haben den Test gemacht. Anhand der Anleitung war es nicht schwer den Mini-Ofen in kürzester Zeit aufzubauen. In einem 19 Quadratmeter Zimmer ohne jeglicher Heizung konnten wir eine Temperatur von 17 Grad messen. Der selbstgebaute Ofen kommt zum Einsatz: Mit gerade mal vier kleinen Teelichtern erhöhte sich die Zimmertemperatur in einer Zeitspanne von drei Stunden auf 20,7 Grad – doch das war nicht das versprochene Ergebnis- so entschieden wir uns es mit sechs Kerzen zu versuchen. Nach vier Stunden erreichte die Temperatur des Zimmers unfassbare 24,4 Grad. Aber kann dieser kleine Ofen wirklich eine Heizung ersetzen?

Fazit

Teelichtöfen sorgen in unmittelbarer Nähe eventuell für Wärme und sehen hübsch aus, jedoch kann man damit keine ganze Wohnung warm halten. Im Schnitt entwickelt ein kleines Teelicht eine Heizleistung von rund 40 Watt. Das bedeutet, um eine Heizung ersetzen zu können, bräuchte man um die 12 Stück dieser Öfen. Ein weiterer Nachteil ist der Müll, der bei diesem Vorgang entsteht. Am Tag würd man somit rund 20 Stück der Aluschalen in den Müll werfen.

Achtung!

Doch Vorsicht für alle, die diesen Trend nachmachen wollen, denn es handelt sich nach wie vor um eine mögliche Gefahrenquelle. Branddirektor Stellvertreter Wolfgang Germ von der Berufsfeuerwehr erläutert die möglichen Gefahren. Leider werde das Brandrisiko, die von brennenden Kerzen ausgeht, oft unterschätzt. Deshalb sei es durchaus wichtig, den Teelichtofen nie unbeaufsichtigt zu lassen. Germ wies außerdem auf den Kerzenabstand hin, der unbedingt beachtet werden sollte. "Nicht nur die Oberfläche, auf der sich der Mini-Ofen befindet, sondern auch die Umgebung ist zu berücksichtigen. Vorhänge, Holztische, Flüssigkeiten und viele weitere Dinge, die man im Haushalt findet, sind brennbare Stoffe, die eine Gefahr darstellen", warnt Wolfgang Germ. Er empfiehlt, für den Ernstfall eine Löschmöglichkeit wie zum Beispiel einen Feuerlöscher in unmittelbarer Nähe bereitzustellen. "Man kann niemandem verbieten, zu Hause eine Kerze anzuzünden, jedoch möchte ich deutlich vor der möglichen Gefahr warnen", so der Experte.

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