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Veröffentlicht am 02.10.2022, 12:34

Besitzer wollen andere warnen

An Pilz geleckt und gestorben: Große Trauer um einjährigen Denver

Feistritz im Rosental - Schock und Trauer herrscht derzeit bei Michaela Magek und Markus Wetzlinger in Feistritz im Rosental. Ihr einjähriger Hund Denver ist am 27. September über die Regenbrücke gegangen, weil er zwei Tage zuvor über einen Pilz geschleckt hat. Der Übeltäter: Ein Knollenblätterpilz. Selbst die Tierärztin hat noch nie von so einem Fall gehört. Nun wollen die traurigen Herrchen andere warnen.
von Carolina Kucher2 Minuten Lesezeit (334 Wörter)

Tieftraurig schildert Michaela Magek nochmal die Leidensgeschichte ihres geliebten Denvers, um andere Hundehalter vor demselben Schicksal zu bewahren: “Wir waren am Sonntag, dem 25. September im Wald neben unserem Haus spazieren – wie immer eigentlich. Doch dann hat Denver plötzlich über einen Pilz geschleckt, da noch Tauwasser darauf war. Wir haben sofort mit ihm geschimpft und uns nichts weiter gedacht. Später hatte er kurz noch ein Stück von einem anderen Pilz im Mund, aber wir haben uns sofort darum gekümmert, dass er es ausspuckt”, schildert sie die Ausgangssituation.

Kampf nach sieben Stunden verloren

Zu Hause musste sich der junge Rüde dann zweimal übergeben. “Wir dachten, da war dann alles draußen. Zur Vorsicht sind wir aber gleich am Montag nochmal zum Tierarzt gegangen. Dort hieß es, wir sind nochmal mit einem Schrecken davon gekommen und es gäbe keinerlei Vergiftungserscheinungen. Er bekam eine Infusion und wir sind wieder nach Hause”, erinnert sich Michaela. In der Nacht auf Dienstag passierte es dann: “Wir wurden munter, weil Denver so krampfte und wir sind sofort in die Tierklinik Krebitz gerast. Dort wurde festgestellt, dass er an schweren inneren Blutungen und Organversagen leidet und nach sieben Stunden hat er den Kampf dann endgültig verloren”, erzählt sie mit erstickter Stimme.

Achtung vor diesem Pilz!

Zuerst herrschte auch unter den anwesenden Tierpflegern große Verwunderung: Wie kann es sein, dass ein Hund am Sonntag an einem Pilz leckt und am Dienstag daran stirbt? Eine genaue Recherche ergab dann: Der Übeltäter war ein Knollenblätterpilz. Hier treten die Symptome erst nach zwei Tagen auf. “Die Tierärztin hat aber zugegeben, dass uns vermutlich kein Arzt hätte helfen können. Auch für sie selbst war der Fall nach vielen Jahren Erfahrung etwas völlig Neues und auch sonst hat kaum jemand so etwas schonmal gehört. Wir erzählen die Geschichte, jedem, dem wir können, damit andere Hundehalter Bescheid wissen – dann musste Denver nicht umsonst leiden”, so die Besitzer abschließend.

Wie erkennst du den Grünen Knollenblätterpilz?

  • Hut 5–15 cm, jung eiförmig und von einer weißen Hülle überzogen (Velum), später zunehmend flach ausgebreitet und nur gelegentlich mit vereinzelten Hüllresten
  • Huthaut grünlich, gelbgrün, weißlich, olivgrün bis olivbräunlich; eingewachsen radialfaserig und streifenförmig abziehbar
  • Lamellen weiß, alt auch blassgelb; am Stiel ausgebuchtet und mit Zahn kurz herablaufend angewachsen, selten auch frei; Sporenpulver weiß
  • Stiel zylindrisch mit einer Manschette und knolliger Basis, 6-14 cm lang und 1-2 cm dick, jung voll, alt zunehmend wattig-hohl, weiß bis blass gelblich-grün und später unterhalb der Manschette oft genattert
  • Manschette weiß bis blass gelblich-grün, dünnhäutig, schwach gerieft, oft lappenartig herabhängend und im Alter vergänglich
  • Stielbasis befindet sich in einer ausgeprägt knollig verdickten weichen eiförmigen Hülle (Volva)
  • Fleisch weiß, mit süßlichem Geruch nach Kunsthonig (Invertzucker), im Alter unangenehm aufdringlich

Der Grüne Knollenblätterpilz ist der gefährlichste Giftpilz Österreichs. Bereits eine Pilzmahlzeit mit 30g Knollenblätterpilzen hat das Potenzial tödlich zu verlaufen. Die knollige in einer Hülle steckende Stielbasis, die weißen Lamellen und süßliche Geruch sind die wichtigsten Erkennungsmerkmale, die jedem Speisepilzsammler geläufig sein sollten.

Der Grüne Knollenblätterpilz wächst bevorzugt in Laubwäldern mit hohem Buchen- und Eichenanteil in den Monaten Juli bis Oktober. In Wäldern bis in eine Seehöhe von 750 m ist er bei passenden Witterungsbedingungen oft in großer Anzahl zu finden.

Weitere tödlich giftige Knollenblätterpilze

  • Der Weiße Knollenblätterpilz (Amanita phalloides var. alba
  • Der Kegelhütige Knollenblätterpilz (Amanita virosa

Quelle: https://www.bluehendesoesterreich.at/naturlexikon/gruener-knollenblaetterpilz

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