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Veröffentlicht am 06.10.2022, 11:43

Spende für Frau aus Mitteleuropa

Kerstin (40) wird zur Lebensretterin: "Da verzichtet man sogar auf Poltern und ein Wanda Konzert"

Klagenfurt - Kerstin (40) aus Klagenfurt bestellte sich Anfang 2022 ein Typisierungsset nach Hause - und wurde wenig später als Lebensretterin für eine Frau aus Mitteleuropa ausgewählt.
von Carolina Kucher4 Minuten Lesezeit (547 Wörter)#GOODNews

“Eines Abends im März 2022 sah ich in den sozialen Medien eine Anzeige von „Geben für Leben“ mit dem Slogan: ‘Du bist meine Chance auf Leben!’ Mir fiel wieder ein, dass sich mein Mann schon vor Jahren als Stammzellenspender registriert hatte. Ich überlegte kurz, warum ich mich damals nicht registriert habe und beschloss dies nun nachzuholen. Mit einer Spende von 40 Euro konnte ich meine Typisierung auch selbst finanzieren”, erzählt die Klagenfuterin.

Schlag auf Schlag

Und siehe da, es war kinderleicht. Kerstin erinnert sich: “Nach dem Wangenabstrich vergaß ich wieder darauf, bis ich einen Anruf von einer mir nicht bekannten Nummer erhielt. Im Juli, also nur vier Monate nach der Typisierung, erhielt ich die Info, dass ich eine potenzielle Spenderin wäre und nun eine Blutabnahme darüber Gewissheit geben wird. Danach ging alles Schlag auf Schlag und wenig später durfte ich meine Stammzellen spenden”. Diese Zeit hatte es in sich: Zuerst das Warten nach der Blutabnahme, ob sich das Ergebnis bestätigt, danach die Voruntersuchung und Aufklärung in der bayerischen Stammzellbank in Gauting.

“Wurde auf Händen getragen”

Doch dann lief alles glatt: “Das Team vor Ort war sehr herzlich. Als Spenderin wurde ich auf Händen durch den Prozess getragen. Ich bekam den genauesten Gesundheitscheck meines Lebens und wurde umfassend über die Spende und auch die „Mobilisierungsphase“ aufgeklärt. Fünf Tage vor der Spende beginnt man mit der Mobilisierung der körpereigenen Stammzellproduktion, indem man sich ein Medikament subkutan in den Bauch spritzt. Das war für mich kein großer Auftrag. Schwieriger erwies es sich, meine privaten Termine zu ändern”, beschreibt die Klagenfurterin das Prozedere.

Konzert & Poltern verschoben

Vor der Spende versucht man gesund zu bleiben, das hieß für mich vor allem Covid-19 nicht zu bekommen. Für Kerstin ein Spießrutenlauf: “Leider liefen die Corona-Beschränkungen mit Ende Juli aus, was für mich die Chance auf eine Infektion natürlich erhöhte. Also wurde ein Poltern in Wien gecancelt und meine Wanda-Konzertkarte schweren Herzens verkauft. Als Spenderin war ich mir meiner Verantwortung gegenüber der Patientin bewusst, daher habe ich mich an alle Verhaltensempfehlungen von Geben für Leben gehalten. Und ehrlich gesagt: Wenn man durch die Einschränkung der sozialen Kontakte möglicherweise ein Leben retten kann, dann verzichtet man gerne auf ein paar Events”, so die Einstellung der 40-Jährigen.

“Hoffe, dass meine Spende hilft”

Am Tag bevor die Klagenfurterin mit den Spritzen begonnen hätte, wurde sie von der Stammzellklinik informiert, dass es eine Komplikation bei der Patientin gab und sich die Spende verschiebt. “Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann sehr oft an die Patientin gedacht und gehofft, dass es ihr besser geht und sie bereit ist für die Transplantation. Als dann der Anruf kam, dass es nun losgeht, war ich sehr erleichtert. Die Spende selbst war schnell vorbei, nach nicht einmal drei Stunden war ich schon wieder fertig und wartete auf die Nachversorgung, bevor es wieder nach Hause ging”, so das Fazit von Kerstin.

“Nun hoffe ich, dass meine Spende ihr hilft und ich vielleicht nach zwei Jahren meinen genetischen Zwilling kennenlernen darf. Zuletzt noch ein großes Danke an die tolle Begleitung durch das Team von Geben für Leben – ihr seid großartig”, so die Lebensretterin abschließend.

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