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Veröffentlicht am 06.10.2022, 13:34

Für Angehörige und Patienten

2050 sollen 35.200 Steirer an Demenz leiden: Land richtet Koordinierungsstelle ein

Graz - Demenz wird als chronisch-fortschreitende Störung der kognitiven, sozialen und emotionalen Gehirnfunktionen bezeichnet. Im Vordergrund stehen die Symptome Gedächtnisverlust und Verwirrtheit. Die Krankheitsbelastung für die betroffenen Personen und auch für deren Angehörige ist sehr hoch.
von Carolina Kucher2 Minuten Lesezeit (318 Wörter)

Daher ist vor allem aus Sicht der Betroffenen und deren Angehörigen eine Einbindung in die Gestaltung der Betreuung und Versorgung von Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen wichtig. Der Österreichische Demenzbericht prognostiziert für das Jahr 2050 rund 262.200 Menschen in Österreich mit demenzieller Beeinträchtigung. Für die Steiermark steigert sich die Zahl der Erkrankungen von 13.400 im Jahr 2000 auf 35.200 im Jahr 2050.

“Gut leben mit Demenz”

In ihrer 2019 erstellten Studie „Analyse der Versorgung von Menschen mit dementiellen Beeinträchtigungen in der Steiermark – eine Analyse im Rahmen der österreichweiten Demenzstrategie ,Gut leben mit Demenz’” beschreiben die Autorinnen und Autoren der EPIG GmbH die Ergebnisse einer Erhebung zu den vorhandenen steirischen Strukturen nach Wirkungszielen:

  •   Teilhabe und Selbstbestimmtheit der Betreuung sicherstellen
  •   Information breit und zielgruppenspezifisch ausbauen
  •   Wissen und Kompetenz stärken
  •   Rahmenbedingungen einheitlich gestalten
  •   Demenzgerechte Versorgungsangebote sicherstellen und gestalten
  •   Betroffenenzentrierte Koordination und Kooperation ausbauen sowie
  •   Qualitätssicherung und Verbesserung durch Forschung

Um die Handlungsempfehlungen umsetzen zu können, braucht es einen strukturellen Rahmen. Dieser wird im Gesundheitsfonds, der mit der Planung der öffentlichen Gesundheitsversorgung betraut ist, in der psychiatrischen Koordinierung eingebettet. Durch die im Gesundheitsfonds Steiermark angesiedelten Fachbereiche – von der Koordinationsstelle Psychosoziale Versorgung und der Koordinationsstelle Sucht bis hin zu den Bereichen Gesundheitsplanung, Gesundheitsförderung und E-Health – können Synergien genutzt und ein effizienter Weg des Austausches und der Vernetzung stattfinden. Die Stelle wird mit einem Vollzeitäquivalent besetzt werden.

“Demenz hat viele Seiten”

Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Demenz hat viele Seiten und ist nicht nur für die Betroffenen, sondern vor allem auch für Angehörige und Pflegende eine große Herausforderung. Auch wenn Durchbrüche in der Therapie in kommender Zeit prognostiziert sind, wird das Thema durch die demografische Entwicklung größer in der Steiermark werden. Daher ist es wichtig sich gut für die Zukunft vorzubereiten.”

Versorgung für Patienten verbessern

Soziallandesrätin Doris Kampus: „Demenz ist für die Betroffenen und ihre Angehörigen ein schwerer Schicksalsschlag. Die Erkrankung ist aber auch eine große gesundheitspolitische Herausforderung. Mit der Koordinierungsstelle schaffen wir eine Einrichtung, in der die verschiedenen Kompetenzen zusammenwirken, um die medizinische Versorgung von Patientinnen und Patienten noch weiter zu verbessern.”

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