“92 Prozent unserer Privatkunden bezahlen derzeit für eine Kilowattstunde Strom einen Energiepreis von 10,87 Cent netto pro Kilowattstunde oder weniger”, stellte auch Kelag-Vorstand Danny Güthlein am Donnerstag klar. Zum Vergleich: Der Marktpreis für Strom liegt aktuell bei rund 45 Cent netto pro Kilowattstunde. “Gegenüber dem Preisniveau vor einem Jahr sind die Gesamtkosten für die meisten Kunden nahezu unverändert, also stabil“, betont Güthlein. Es seien zwar die Kostenanteile für die Energie und die Netznutzung gestiegen, gleichzeitig seien aber Abgaben weggefallen oder gesenkt worden. Darüber hinaus würfen viele Kunden vom Energiekostenausgleich profitieren, der nach Beantragung automatisch bei der Jahresabrechnung abgezogen wird.
Drei von vier Kelag-Kunden erhalten Gutschrift
Die Kombination dieser Faktoren führt dazu, dass rund 72 Prozent der Kelag-Kunden heuer bei den Jahresabrechnungen sogar Gutschriften bekommen. Lediglich für zwei kleine Kundengruppen stelle sich die Situation allerdings anders dar, erläutert Güthlein. „Eine Gruppe sind jene Kunden, die sich in den vergangenen Jahren für einen sogenannten Floater-Tarif entschieden haben, also für ein Preismodell, das sich am Marktpreis orientiert. […] Angesichts der Preissteigerungen haben wir diese Kunden seit Ende 2022 in den monatlichen Preisinformationen auf unsere attraktiven Fixpreistarife hingewiesen. Zwei Drittel dieser Kunden sind umgestiegen.“Die zweite Gruppe seien Neukunden: „Ihren Strombedarf müssen wir auf dem Strommarkt kurzfristig beschaffen, deshalb gelten für sie Marktpreise. Sie liegen derzeit bei 45 ct/kWh netto“, erläutert Manfred Freitag, Sprecher des Vorstandes der Kelag.
Entlastungen durch den Stromkostenzuschuss
Mit dem Stromkostenzuschuss wird ab 1. Dezember 2022 ein Jahresstromverbrauch von 2.900 Kilowattstunden pro Haushalt vom Staat gefördert, sodass die Kunden für diese Strommenge in der Regel nur 10 Cent netto pro Kilowattstunde bezahlen. „60 Prozent unserer Kunden brauchen 2.900 kWh pro Jahr oder weniger. Der Stromkostenzuschuss bedeutet für die meisten unserer Kunden Entlastungen von bis zu 70 Euro brutto pro Jahr.“
Kelag senkt Grundversorgungstarif
Stark in den Fokus der öffentlichen Diskussion rückte zuletzt auch die sogenannte Grundversorgung für Privatkunden mit Schutzbedarf. Für diese Kundengruppe arbeitet die Kelag seit über zehn Jahren mit der Caritas, der Arge Sozial und der Diakonie eng zusammen und hat diesen Kunden zuletzt auch ermöglicht, in den günstigen Stromtarif für Bestandskunden zu wechseln – also 10,87 Cent netto pro Kilowattstunde. “Zusätzlich haben ‚schutzbedürftige Kunden‘ nach der Definition der EU-Richtlinie und mit Hauptwohnsitz in Kärnten ab sofort die Möglichkeit, in den Grundversorgungstarif zu wechseln. Als Nachweis für die Schutzbedürftigkeit dient zum Beispiel die GIS-Befreiung”, so Güthlein abschließend.