Er war viele Jahre im diplomatischen Dienst der Republik Österreich in verschiedenen Staaten und Kontinenten tätig und spricht mehrere Sprachen. Er war Berater des Präsidenten der Europäischen Kommission, Romano Prodi und Jose Barroso. Nach dem Tode seiner Frau wurde er in Wien zum Priester geweiht. Papst Benedikt berief ihn in den Vatikan, wo er für den Dialog mit dem Islam in
Europa, Asien und Nord- und Südamerika zuständig ist. Darüber hinaus setzt er sich für die Aussöhnung von der Katholischen
Kirche und der Freimaurerei ein.
Der Besuch von Michael Weninger in Kärnten, der mittlerweilen wieder in Wien lebt, begann schon am Vortag als er für honorige Freimaurer aus allen fünf Kärntner Logen in der Kapelle im Krankenhaus „Maria Hilf“, beginnend um 17 Uhr, eine „Österliche Meditation“ hielt, an der auch Ehefrauen der Brüder anwesend sein durften. Unter den zahlreichen Teilnehmern waren in der Kapelle auch Richter, Rechtsanwälte und ein bekannter Klagenfurter Bauunternehmer versammelt.
Kampf Kirche gegen Freimaurer gehört Vergangenheit an
Zur Sache kam er dann freilich einen Tag später im Pfarrsaal in Maria Saal. Er berichtete über den langen über Jahrhunderte dauernden, oft blutigen Kampf zwischen Kirche und den Freimaurern und unter den Kardinälen, unter denen viele Freimaurer zu finden waren. Selbst im Vatikan existierte in früheren Jahren eine Loge. „Aber zum Glück gehört der Kampf Kirche gegen Freimaurer nun endgültig der Vergangenheit an, den mit dem neuen Kirchenrecht von 1983 werden die Freimaurer mit keinem Wort mehr erwähnt, somit der Konflikt wohl ad Acta gelegt“, resümiert er. Mit einer Ausnahme: Wer in Logen eintritt, die sich explizit gegen die Katholische Kirche aussprechen, von denen es aber in Europa nur wenige gibt, wird seitens der katholischen Kirche exkommuniziert.
Sollte das Zölibat abgeschafft werden?
Fast bis Mitternacht beantwortete Weninger zuerst Fragen aus dem Publikum und später im kleineren Rahmen durfte auch der 5 Minuten-Reporter mit Weninger plaudern. Fragen zu der immer wieder diskutierten, verpönten Geschäftemacherei in den Logen beantwortete er mit einer Gegenfrage: „Würden sie nicht gerne bei Geschäften einem guten Freund, einem Bruder als einem Fremden vertrauen?” Ob er selber ein Freimaurer ist? Angeblich in einer belgischen Loge? „Sie dürfen sich gerne erkundigen, das wird mir immer wieder unterstellt, ich wurde dazu im Vatikan mehrmals dazu auch befragt“. Ob er für oder gegen die Abschaffung des Zölibates ist? „Ich persönlich bin ein Verfechter des Zölibates, es sollte, aber allen Priestern doch die freie Wahl erlaubt werden, zu heiraten.“