Der Chef einer Polizeistation in Graz sieht sich mit ernsthaften Anschuldigungen konfrontiert. Der Mann wurde vorübergehend an eine andere Stelle versetzt, wie der Grazer berichtet. “Zum Schutz des Betroffenen kann die genaue Dienststelle in der der Vorfall war und in welche er versetzt worden ist nicht genannt werden. Er befindet sich jedoch in einer der Dienststellen des Stadtpolizeikommandos Graz”, bestätigt Polizeisprecher Heimo Kohlbacher auch auf Anfrage von 5 Minuten. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Vorfall nicht ordnungsgemäß dokumentiert
Es wird behauptet, dass der beschuldigte Polizeichef zusammen mit einem anderen Beamten während eines Einsatzes einen Kollegen getroffen hat, der nicht im Dienst war. Dieser nicht diensthabende Beamte leistete Widerstand gegen die Staatsgewalt. Der beschuldigte Polizeichef soll dann verhindert haben, dass dieser Vorfall ordnungsgemäß dokumentiert wird. Der Beamte wurde dabei sogar verletzt.
Veruntreuung & Diskriminierung
Ebenso soll er gegenüber seinen Kollegen falsche Angaben über die Kosten für Parkplätze gemacht haben und dabei etwa tausend Euro für sich selbst behalten haben. Außerdem werfen ihm seine Kollegen vor, die Kosten nicht fair aufgeteilt, sondern nur von den anderen Geld kassiert zu haben. Es gibt auch Anschuldigungen, dass er diskriminierende Aussagen gegen homosexuelle Beamte gemacht habe. Darüber hinaus soll er den Dienstwagen privat genutzt haben, was nicht erlaubt sei.
Diskriminierungsvorwürfe gegen Polizeichef
Schon die Ernennung zum Leiter der Polizeistation sorgte für Aufsehen. Eine weibliche Bewerberin legte Beschwerde bei der Gleichstellungskommission im Bundeskanzleramt ein. “Die Vorwürfe sind der Landespolizeidirektion als Dienstbehörde bekannt. Der Vorfall ereignete sich im Stadtpolizeikommando-Bereich Graz”, bestätigt Kohlbacher. Die strafrechtlichen Vorwürfe werden von der Staatsanwaltschaft geprüft.